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OperationenNeun von zehn Kliniken arbeiten mit Checklisten

Die große Mehrheit der deutschen Kliniken arbeitet inzwischen bei Operationen mit Checklisten und Schnittmarkierungen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage unter mehr als 3.000 Chirurgen.

Vor zehn Jahren ist das Thema Patientensicherheit auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) zum ersten Mal in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Seither wurden verschiedene Maßnahmen zur Vermeidung von Patientenschäden bei operativen Eingriffen entwickelt. Eine Umfrage unter mehr als 3000 Chirurgen belegt nun, dass deutsche Krankenhäuser viele Sicherheitsmaßnahmen eingeführt haben. So nutzen 90 Prozent der Kliniken Sicherheits-Checklisten sowie die Anzeichnung der späteren Schnittführung mit nicht abwaschbaren Stiften auf der Haut, um Seitenverwechslungen auszuschließen. "Damit sind auf dem Gebiet der Patientensicherheit enorme Fortschritte gemacht worden", erklärt Peter M. Vogt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Rund 75 Prozent der befragten Kliniken nutzen Identifikationsarmbänder, Fehlermeldesysteme und Morbiditätskonferenzen, Sicherheitsschulungen gibt es an zwei Drittel aller Kliniken. "Ob sich aufgrund der verbesserten Sicherheitskultur weniger tödliche Zwischenfälle ereignet haben, lässt sich allerdings nicht sicher zurückverfolgen", so Matthias Rothmund, der das Thema Patientensicherheit vor zehn Jahren auf die Agenda des DGCH-Kongresses setzte.

17.000 Tote durch Kunstfehler 

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) schätzt, dass in deutschen Krankenhäusern jährlich etwa 17.000 Patienten wegen medizinischer Fehler sterben. Zu den häufigsten Ursachen gehören Krankenhausinfektionen, die Verwechslung von Patienten oder der zu operierenden Körperpartien, Kommunikationsstörungen und mangelnde Qualifikation. "Als weitere Fehlerquelle kommt inzwischen Personalknappheit hinzu, eine Folge des DRG-Abrechnungssystems", so Rothmund.

Welche weiteren Verbesserungen künftig anstehen, wollen DGCH-Experten am 30. April vorstellen.

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