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BNCNiedergelassene Chirurgen klagen über Nachwuchsmangel

Niedergelassene Chirurgen in Deutschland klagen über Nachwuchsmangel.

Bis zum Jahr 2015 wollten rund 400 Chirurgen mit eigener Praxis in den Ruhestand gehen. "Sie haben aber große Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden", sagte der Präsident des Berufsverbandes niedergelassener Chirurgen (BNC), Dieter Haack, am Freitag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung gibt es insgesamt knapp 4000 niedergelassene Chirurgen in Deutschland.

"Ich selber suche für meine Praxis in Stuttgart schon seit zwei Jahren einen Nachfolger und finde keinen", sagte Haack zum Beginn eines bis Sonntag dauernden Bundeskongresses seines Verbandes. Dass junge Ärzte den Sprung in die Selbstständigkeit scheuen, hat nach Haacks Ansicht mehrere Gründe. Einer sei die "mangelnde Berechenbarkeit der Politik", was die Honorierung angeht, kritisierte er. So habe der Gesetzgeber seit 1. Januar ambulante Operationen beschränkt. "Jahrelang haben Politiker erklärt, sie wollten ambulantes Operieren fördern - und jetzt sowas", klagte Haack.

Jüngere Ärzte seien nicht mehr in dem Maße wie ältere niedergelassene Chirurgen bereit, Stress und Verantwortung eines Praxisbetriebs auf sich zu nehmen, sagte Haack. Das wachsende Freizeitbewusstsein werde mit dem immer größer werdenden Anteil junger Frauen unter den Nachwuchsärzten noch verstärkt. Haack: "60 Prozent der Medizinstudenten sind inzwischen Frauen." Frauen seien weniger bereit, das Familienleben wegen ihres Berufs hinanzustellen.

Fachlicher Schwerpunkt des Kongresses ist in diesem Jahr die Schlüsselloch-Chirurgie. Dabei werden Operationen ohne große Schnitte in Haut und Weichteile durchgeführt.

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