In Umfragen sprechen sich die meisten Krebspatienten für ein Sterben im häuslichen Umfeld aus. Dieser Wunsch kann ihnen in Deutschland häufig nicht erfüllt werden. In den Städten Bochum und Münster sowie den Landkreisen Borken und Coesfeld starben 2011 nur knapp 25 Prozent von ihnen zuhause. Das belegen die Totenscheine, die der Palliativmediziner Burkhard Dasch vom Klinikum der Universität München zusammen mit Kollegen aus Bochum ausgewertet hat. Zum Vergleich haben die Mediziner die Totenscheine aus dem Jahr 2001 herangezogen. Zu beiden Zeitpunkten starben die meisten Krebspatienten im Krankenhaus. Der Anteil ist jedoch von gut 62 auf rund 51 Prozent gefallen. Gleichzeitig ist der Anteil der Krebskranken, die in Hospizen sterben, von 5,5 auf 12,5 Prozent gestiegen. Auch in Alten- und Pflegeheimen starben 2011 mehr Krebspatienten als zehn Jahre zuvor. Der Anteil stieg von gut sieben auf knapp elf Prozent. Rund zwei Prozent starben 2011 auf einer Palliativstation.
Laut Dasch sei die Weiterverlegung in ein Hospiz aufgrund zu gering vorgehaltener Bettenzahlen oft ein Problem und ein Nadelöhr. Krankenhausentlassungen würden hierdurch verzögert und stationäre Liegezeiten verlängert. Dasch begrüßt deshalb, dass die Bundesregierung mit einem Gesetz den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung fördern will.


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