Üblicherweise werden Patienten mit einem metastasierten Prostatakarzinom mit einer Standard-Hormontherapie behandelt. Auf eine Operation wird verzichtet. Erste Studienergebnisse zeigen jedoch, dass auch Patienten mit Fernmetastasen potenziell von Operation profitieren könnten. Neben möglichen Effekten auf die Tumorkontrolle könnte die radikale Prostatektomie sich auch auf die lokale Progression des Prostatakarzinoms (Infiltration des Rektums oder der Blase) günstig auswirken.
Diese "multizentrische, prospektive und randomisierte Studie" untersucht neben der Effektivität einer Kombination aus Operation und medikamentöser Standardtherapie auch die Lebensqualität während des Krankheitsverlaufes. Sollte sich die These eines möglichen Überlebensvorteils für Patienten mit geringer Metastasenlast und operativer Therapie bestätigen, würde es zu einem Meilenstein und Paradigmenwechsel in der Therapie von Männern mit diesem Krankheitsprofil kommen, sagt Markus Graefen, Ärztlicher Leiter der Martini-Klinik am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. "Trotz des eventuellen Vorteils der Operation, muss diese sorgfältig gegen die möglichen Begleitkomplikationen abgewogen werden."
Die auf Prostatakrebs spezialisierte Martini Klinik betreibt die Studie in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie. Die private Spendenaktion initiierte die weltweit agierende "Movember" Community, die Programme zur Erforschung und Prävention von Prostata- und Hodenkrebs unterstützt.


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