Am 15. Februar wird eine kostenlose Beratungshotline (0800-0117722) der Unabhängigen Patientenberatung freigeschaltet, ein Netz regionaler Beratungsstellen soll bald folgen.
Ratsuchende mit Migrationshintergrund sollen Beratung in ihrer Muttersprache erhalten, berichtete der Kassenspitzenverband weiter. Das Angebot kostet insgesamt rund 5,1 Millionen Euro aus Beitragsgeldern der gesetzlichen Kassen und gut 300.000 Euro von der privaten Krankenversicherung pro Jahr.
Ende 2010 lief eine zehnjährige Modellphase für die Patientenberatung aus. Den Zuschlag für die nun wieder bundesweit anlaufende Beratung erhielt eine Bietergemeinschaft unter anderem aus Sozialverband Deutschland und Verbraucherzentrale Bundesverband.
Anlass für Patientenfragen gibt es reichlich: Behandlungsfehler, Unsicherheit über Therapien oder den Verdacht auf Verletzung der Patientenrechte etwa.
Der Patientenbeauftragte Wolfgang Zöller (CSU) sagte, die Beratung werde ihm über die Beschwerden berichten. So könnten Mängel im Gesundheitswesen angegangen werden - notfalls auch per Gesetzesänderung. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz (CDU), sieht die Interessen von Patienten deutlich gestärkt.
Gernot Kiefer vom Kassenverband sagte, die Kassen achteten darauf, dass die dafür gebrauchten Beitragsgelder tatsächlich für gute Beratung ausgegeben würden. Die private Krankenversicherung steuert die Mittel für das neue muttersprachliche Beratungsangebot bei.
Die Linkspartei warf der Regierung Verzögerungstaktik vor. Gesundheitsexpertin Kathrin Vogler forderte, kurzfristig die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit keine Beratungsstellen vor Abschluss der neuen Verträge geschlossen werden müssen. Außerdem müsse das Recht auf unabhängige und kostenfreie Beratung in einem künftigen Patientenrechtegesetz verankert werden.


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