Kleine Fachgebiete geraten unter den Druck der Ländergesundheitsministerien, das befürchten Vertreter des Fachgebiets Pathologie. Als "Scheuklappenpolitik" kritisiert Werner Schlake, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Pathologen, die Pläne der Ländergesundheitsministerien, aus dem Wahltertial der Studierenden im Praktischen Jahr ein Zwangstertial in der Allgemeinmedizin zu machen. Das Wahltertial im PJ ist die einzige Möglichkeit für Medizinstudenten, eine Orientierung innerhalb der 33 Fachgebiete der Medizin zu gewinnen. Das sei schon schwer genug. "Besonders ein kleines, aber in der Krebsdiagnostik entscheidendes Fach wie die Pathologie ist dann völlig chancenlos, Studierende mit dem Fachgebiet bekannt zu machen", so M. Dietel, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pathologie. Beide Vertreter halten den Vorschlag der Ministerien für "unüberlegt", "unverhältnismäßig" und "brandgefährlich". Dabei soll die Novellierung nicht nur dem Mangel an Hausärzten, sondern auch dem anerkannt fachärztlichen Mangel abhelfen. "Ein solcher Eingriff in die Approbationsordnung wird neue Dysbalancen schaffen, die die Politik heute kaum überblickt", warnen beide Fachvertreter und fordern die Beibehaltung des Wahltertials.


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