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Suizid nach SchlaganfallPost Stroke Depression wird unterschätzt

63.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich durch einen Schlaganfall. Etwa 100 Schlaganfall-Betroffene scheiden freiwillig aus dem Leben, schätzt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Sie fordert eine engere und längerfristige Begleitung der Patienten. Auslöser der Suizide ist die so genannte "Post Stroke Depression" (PSD), die sich nach einem Schlaganfall entwickeln kann. "Die Depression ist eine der häufigsten Folgen des Schlaganfalls," warnt der Berliner Neurologe Darius Nabavi, Vorstandsmitglied der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. "Wir gehen heute davon aus, dass rund ein Drittel aller Schlaganfall-Patienten betroffen ist". In der Öffentlichkeit ist dies kaum bekannt. Nach einer Umfrage der Schlaganfall-Hilfe verbinden die Deutschen Sprachstörungen (85 Prozent) und Halbseitenlähmung (83 Prozent) mit einem Schlaganfall. Nur 30 Prozent ahnen, dass auch die Depression eine häufige Folge ist. Offensichtlich ist die Depression auch in der Behandlung von Schlaganfall-Patienten noch ein Stiefkind. Darauf deutet eine 2011 vom Gelsenkirchener Institut Arbeit und Technik (IAT) im Auftrag der Schlaganfall-Hilfe durchgeführte Analyse der Versorgungssituation von Schlaganfall-Betroffenen in der Region Rhein-Ruhr hin. Auffällig war, dass nicht immer alle Schlaganfall-Folgen diagnostiziert oder dokumentiert wurden. Eine Depressionen als Komplikation des Schlaganfalls tauchte praktisch gar nicht auf.

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