Als Nachfolger wurde am Abend in Berlin sein Kabinettskollege Philipp Rösler inthronisiert. Der FDP-Gesundheitsminister darf sich nun ein Jahr mit dem Titel schmücken, der zum 54. Mal verliehen wurde.
Der Regentschaftswechsel erfolgte im Rahmen des traditionellen "Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten" (deftiges Oldenburger Grünkohlessen) in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin. Seit 1956 nutzen die Oldenburger diesen Abend, um für die Stadt und die Region im Nordwesten der Republik zu werben. Schon zu Zeiten, als die Bundeshauptstadt noch Bonn hieß, hatte sich das Essen als Politpromi-Treff etabliert. Nur 1962 (Hochwasserkatastrophe) und 1991 (Golf-Krieg) fiel es aus.
Rund 330 Gäste nahmen diesmal daran teil, darunter war die halbe niedersächsische Landesregierung, voran Ministerpräsident David McAllister (CDU).
Vor der Einsetzung des neuen Grünkohlkönigs gab es erst einmal schwere Kost: Aufgetischt wurden 200 Kilogramm Grünkohl, 95 Kilo Kassler, 60 Kilo Pinkel (Grützwurst), 50 Kilo Kochmettwurst und 38 Kilo Speck. Hinuntergespült wurde dies mit herbem friesischem Bier. Zur Abrundung folgte als Dessert Rote Grütze. Ein Schnaps half bei der Verdauung.
Die Tradition des Essens soll auf den ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss zurückgehen, der 1956 angeblich keine Zeit fand, Oldenburg zu besuchen. "Wenn Ihr was wollt, dann lasst Euch etwas einfallen und kommt nach Bonn", soll er der Überlieferung zufolge auf eine Anfrage der Stadt geantwortet haben. Wie Heuss ist auch der heutige Bundespräsident Christian Wulff Ex-Grünkohlkönig. Er wurde 2005 geehrt, als er noch niedersächsischer Ministerpräsident war.


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