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KrebsSachsen-Anhalt an trauriger Spitze

Mit 362 Krebstoten pro 100.000 Einwohnern hat Sachsen-Anhalt deutschlandweit die meisten Todesfälle aufgrund von Krebs. In Baden-Württemberg als dem Land mit dem niedrigsten Wert seien es 236 Sterbefälle je 100.000 Einwohner gewesen. Das teilte das Statistische Landesamt in Halle mit.

Etwa jeder vierte Todesfall ist 2014 in Sachsen-Anhalt auf Krebs zurückgegangen. In dem Jahr starben 8.114 Menschen an bösartigen Neubildungen, so das Statistische Landesamt. Mit 362 Krebstoten pro 100.000 Einwohnern weise Sachsen-Anhalt den höchsten Wert auf. In Baden-Württemberg seien es 236 Sterbefälle je 100.000 Einwohner gewesen.

Das Gemeinsame Krebsregister der sechs ostdeutschen Bundesländer erklärte, in Sachsen-Anhalt sei die Zahl der Hautkrebs-Erkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Zahl der Magen-, Nieren- und Darmkrebserkrankungen sei dagegen rückläufig. Dies hätten Auswertungen der Jahre 2002 bis 2012 ergeben.

26.000 Neuerkrankungen in Sachsen
In Sachsen sind zwischen 2011 und 2013 jedes Jahr 26.000 Menschen neu an Krebs erkrankt. Wie aus den jüngsten Zahlen des Gemeinsamen Krebsregisters der Länder (GKR) hervorgeht, wurden bei den Männern 14.500 Neuerkrankungen diagnostiziert, bei den Frauen waren es 11.500.

Knapp ein Viertel der betroffenen Männer erkrankte an Prostatakrebs. Darm- und Lungenkrebs wurden in 13,3 Prozent beziehungsweise 12,4 Prozent der Fälle diagnostiziert. Bei den Frauen machten Brustkrebs (28,3 Prozent) sowie Darm- und Lungenkrebs fast die Hälfte der Neuerkrankungen aus. Rund ein Drittel der Erkrankungen wurden vor dem 65. Geburtstag der Patienten diagnostiziert.

Zahlen in Bayern rückläufig
In Bayern ist die Zahl neuer Krebsfälle seit Jahren rückläufig. Nach bisher unveröffentlichten Zahlen gab es 2013 rund 67.500 neue Krebserkrankungen, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) mitteilte. 2012 seien es etwa 68.300 Fälle gewesen, im Jahr 2011 rund 69.500 und 2010 etwa 71.200. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor, weil zwischen Diagnose und Registrierung bis zu zwei Jahre liegen können. Allerdings stiegen die Lungenkrebserkrankungen den Angaben nach bei Frauen von 2.108 im Jahr 2011 auf 2.128 im Jahr 2012. In Bayern werden bei Männern am häufigsten Tumore der Prostata diagnostiziert, bei den Frauen Brustkrebs.

Im EU-Vergleich
Fast 1,3 Millionen Menschen sind in der Europäischen Union im Jahr 2013 an Krebs gestorben. Das sind 26 Prozent aller Todesfälle. Deutschland liegt mit einem Anteil von 25 Prozent knapp unter dem EU-Durchschnitt. Hierzulande starben etwa 224.000 Menschen an Krebs. Das zeigen Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat.

Die häufigste tödliche Krebsart war Lungenkrebs - jeder fünfte krebsbedingte Todesfall in Europa geht darauf zurück. Zwischen den Ländern gibt es deutliche Unterschiede: Während in Ungarn 26 Prozent aller Krebs-Todesfälle von Lungenkrebs verursacht wurden, waren es in Portugal nur 15 Prozent. Deutschland liegt mit 20 Prozent auch hier im Mittelfeld. Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern. Männer sterben in allen EU-Ländern deutlich häufiger an Krebs als Frauen. Während Lungenkrebs bei Männern mit Abstand die häufigste tödliche Krebsart ist, liegt bei Frauen Brustkrebs an erster Stelle.

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