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Sechs Verbände klagen an:Schmerzpatienten sind die Systemverlierer

Schmerzpatienten gehören zu den Verlierern im Gesundheitssystem. Diese Ansicht begründen sechs Fachverbände und Patientenorganisationen.

Verantwortlich für die negative Entwicklung seinen die Auswirkungen der seit 2008 vorgeschriebenen Austauschpflicht von Arzneimitteln. Denn auch stark wirksame Opioide sind davon nicht ausgeschlossen, obwohl bei dieser speziellen Substanzklasse selbst bei gleichem Wirkstoff und gleicher Dosis erhebliche Unterschiede in der Wirkung entstehen können. Viele der cirka 15 Millionen chronischen Schmerzpatienten und etwa 1,5 Millionen Krebspatienten in Deutschland benötigen diese Opioide der WHO-Stufe III. Für sie habe die Austauschpflicht gravierende Konsequenzen, wie zum Beispiel stärkere Schmerzen und vermehrte Nebenwirkungen. Der medizinisch nicht begründbare Austausch eines Opioids berge somit zahlreiche Risiken für die Gesundheit der Patienten.

Die "Koalition gegen den Schmerz" plädiert für die Abschaffung dieser automatischen Austauschpflicht für Opioide, die der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV) unterliegen. Die Versorgung von Schmerzpatienten sei noch aus einem weiteren Grund unzureichend: Es herrsche ein gravierender Mangel an qualifizierten Ärzten in Deutschland, da Medizinstudenten noch immer nicht im Bereich Schmerztherapie ausgebildet werden.

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