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Neues InternetportalSchröder will Information zu Demenz verbessern

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will Demenz-Kranke und deren Angehörige erstmals aus einer Hand über Hilfsangebote informieren.

Dazu hat sie das Internetportal "Wegweiser Demenz" freigeschaltet, wie ihr Ministerium am Montag in Berlin mitteilte. "Wir müssen den Erkrankten eine Stimme geben, pflegende Angehörige unterstützen und Ehrenamtliche in ihrem Engagement bestärken", sagte Schröder. Zum Welt-Alzheimer-Tag an diesem Dienstag kritisierten Experten eine unzureichende Versorgung der Patienten.

Wissenschaftler rechnen mit 115 Millionen Demenzkranken bis zum Jahr 2050. In Deutschland leiden 1,2 Millionen Menschen an Demenz, deren häufigste Form Alzheimer ist.

In dem neuen Portal sind Informationen zu finden zu Therapie-, Pflege- und Hilfsangeboten, zu gesetzlichen Leistungen und den Rechten und Pflichten von Demenzkranken und ihren Angehörigen, ferner Videos mit Beispielen für den Umgang mit der Krankheit. Eine Datenbank umfasst Adressen, Öffnungszeiten und Ansprechpartner von Gesundheitsämtern, Pflegekassen oder Tagespflegeeinrichtungen.

Eine neue Studie gibt der Betreuung von Alzheimer-Patienten in Deutschland mangelhafte Noten. Nur etwa jeder zehnte Betroffene wird demnach mit modernen Verfahren untersucht, noch nicht einmal jeder zweite erhält die zur Verfügung stehenden Medikamente. Für die Studie wurden rund 400 Alzheimer-Patienten untersucht, wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie mitteilte.

Der Präsident der deutschen Alterspsychiater, Hans Gutzmann, kritisierte, dass bei den Kranken eine klare medizinische Unter- und Fehlversorgung herrsche. Der Vorsitzende der Hirnliga, Hans-Jürgen Möller, mahnte: "Bei einer frühzeitigen Diagnose und rechtzeitigem Beginn der Therapie ist es möglich, den Verlauf der Alzheimer- Krankheit positiv zu beeinflussen." Medikamente, andere Therapien und Pflege sollten in einem Gesamtkonzept eingesetzt werden.

"Seit Jahren wird uns versprochen, dass Demenzkranke in der Pflegeversicherung mehr Beachtung finden", betonte die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Heike von Lützau-Hohlbein. Pflege sei mehr als Ernährung, Körperpflege und Mobilität.   

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