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OrganspendeSchwere Panne bei Hirntoddiagnose

Die Bremer Gesundheitsverwaltung hat einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bestätigt, wonach es im Klinikum Bremerhaven zu einer schweren Panne bei der Hirntoddiagnose eines Spenderpatienten gekommen ist. Der Vorfall ereignete sich bereits Anfang Dezember und beschäftigt inzwischen die Überwachungskommission der Bundesärztekammer.

Wie die Zeitung berichtet, hatte Anfang Dezember die Organentnahme bei geöffneten Bauch des Patienten abgebrochen werden müssen. Offenbar fiel erst zu diesem Zeitpunkt auf, dass die Hirntoddiagnose des Spenders nicht korrekt nach den vorgeschriebenen Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes erfolgt war. Laut dem Sprecher der Gesundheitsverwaltung handelte es sich dabei um einen formalen Fehler in der Dokumentation der vorgeschriebenen Testverfahren.

Überwachungskommssion der BÄK untersucht Vorfall
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hatte bezüglich des vorliegenden Falles der Zeitung "Unklarheiten in Bezug auf die Hirntoddiagnostik bzw. ihrer Dokumentation" bestätigt und selbst die bei der Bundesärztekammer angesiedelte Überwachungskommission informiert. Die Kommission will sich im Laufe des heutigen Montags zu dem Fall äußern. Sie wird dann auch erklären müssen, was tatsächlich nach Abbruch der Organentnahme geschah.

Was geschah nach Abbruch?
Laut "SZ"-Informationen sollen die Ärzte danach den Beschluss gefasst haben, die Beatmung des Spenderpatienten einfach einzustellen. Die Spende sei aufgrund von "Herz-Kreislaufversagen" abgebrochen worden, heißt es in der Dokumentation der DSO. Allerding steht dort nicht, was konkret zum Herzstillstand geführt hat. Der Fall in Bremerhaven ist nicht der erste Fall, wonach Patienten trotz fehlerhafter Befolgung der Richtlinien für hirntot erklärt worden sind. Erst im März 2014 war bekannt geworden, dass dies zuvor binnen drei Jahren bei weiteren zehn Patienten passiert ist.

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