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IG MetallStress am Arbeitsplatz wird zur Zeitbombe

Die „explosive Zunahme” psychischer Erkrankungen bei Arbeitnehmern wird nach Einschätzung der IG Metall zunehmend zur Gefahr für Wirtschaft und Gesellschaft.

"Hier tickt nichts Geringeres als eine gesellschaftliche Zeitbombe", warnte IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban am Dienstag in Berlin.

Um die Beschäftigten vor immer mehr Arbeitsverdichtung, vor psychischer und physischer Erschöpfung und damit vor Burn-out zu schützen, forderte er vom Gesetzgeber eine Anti-Stress-Verordnung nach dem Vorbild anderer Länder.

Eine Blitzumfrage bei IG-Metall-Betriebsräten ergab nach den Worten von Urban, dass in 86 Prozent der Unternehmen der Branche der Anstieg psychischer Erkrankungen als ernstzunehmendes Problem wahrgenommen wird. Rund 40 Prozent der Betriebsräte hätten von einer starken oder sehr starken Zunahme psychischer Erkrankungen berichtet. Nach Angaben von 68 Prozent der Betriebsräte nahmen arbeitsbedingter Stress und Leistungsdruck besonders seit der Finanzkrise erheblich zu.

Die Behandlung von psychischen Erkrankungen und der damit verbundene Produktionsausfall führten zu Kosten von jährlich etwa 53 Milliarden Euro, sagte Urban unter Berufung auf Statistisches Bundesamt und Berechnungen der Betriebskrankenkassen. Die IG-Metall-Umfrage von Mitte September stützt sich auf die Antworten von knapp 3900 Betriebsräten.

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