Das hat die erste Studie zu den globalen Kosten von Sehverlust ergeben, die von der Organisation AMD Alliance International (AMDAI) am Freitag im Rahmen ihres Weltkongresses in Wien präsentiert wurde. "Diese bahnbrechende Studie liefert uns die notwendigen Instrumente und Argumente, die wir in unserer Arbeit mit den Vereinten Nationen und den nationalen Regierungen benötigen", sagte die Vorsitzende der Welt-Blinden-Union, Penny Hartin.
Allein in Europa werden sich die direkten Kosten in diesem Jahr auf 512 Milliarden US-Dollar (378 Milliarden Euro) belaufen. Diese Summe enthält unter anderem direkte Gesundheitsausgaben, die Arbeitszeit pflegender Familienmitglieder sowie die verlorene Produktivität durch die Arbeitsunfähigkeit Betroffener. Wenn keine entsprechenden Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, könnten die Belastungen bis zum Jahr 2020 weiter massiv ansteigen, heißt es in der Studie. Etwa 80 Prozent der derzeit 733 Millionen Fälle von Erblindung seien vermeidbar.
Die AMDAI und die Welt-Blinden-Union empfehlen deshalb mehrere konkrete Maßnahmen, darunter spezielle Untersuchungen für Diabetiker und ältere Menschen mit hohem Risiko für Augenerkrankungen und eine verbesserte Aus- und Fortbildung für Ärzte aus Entwicklungsländern für Katarakt-Operationen (Grauer Star). "Die Kosten für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen würden nur einen Bruchteil der drei Billionen US-Dollar ausmachen, mit denen die Volkswirtschaften (...) belastet werden", sagte Peter Ackland von der "International Agency for the Prevention of Blindness" (IAPB).
AMD Alliance International ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss zahlreicher Organisationen aus den Gebieten Sehvermögen, Senioren und Forschung. Ziel ihrer Arbeit ist es, die Öffentlichkeit vermehrt auf die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) aufmerksam zu machen, die häufigste Ursache für den Verlust des zentralen Sehens in den Industrienationen.


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