Zum Auftakt des diesjährigen Internistenkongresses mit bis zu 8.000 Teilnehmern am Samstag in Mainz wies der Mediziner Georg Wechsler auf eine Studie hin, nach der Adipöse etwa nach Bypass- oder Krebsoperationen bessere Überlebenschancen haben als normal- oder untergewichtige Patienten. Wechsler nannte zwei Gründe für den Befund: Die Dicken haben mehr Energiereserven. Hinzu komme, dass bei stark übergewichtigen Patienten die behandelnden Ärzte wegen erhöhter Risiken besonders vorsichtig vorgehen.
Grundsätzlich drohten bei Übergewicht allerdings Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und andere schwerwiegende Erkrankungen, so der Mediziner. Hohes Übergewicht verkürze die Lebenserwartung um 10 bis 20 Jahre. Inzwischen seien 60 bis 80 Prozent der Deutschen zu schwer. Den Kampf gegen Übergewicht hält Wechsler für schwer. Die Gene verleiteten den Menschen zum essen, sobald es etwas zu essen gebe: "Wir kämpfen gegen die Evolution".
Wichtige Themen des bis Mittwoch laufenden Kongressses sind die Intensiv- und Notfallmedizin, neue bildgebende Untersuchungsverfahren und chronisch-entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis und Lupus erythematodes. Die daran Erkrankten leiden schon früh auch unter Schäden an den Blutgefäßen, berichtete die Ärztin Elisabeth Märker-Hermann im Vorfeld des Kongresses. Diese Patienten hätten gegenüber dem Durchschnitt ein zweifach erhöhtes Risiko, an Herz- Kreislauferkrankungen zu sterben.


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