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Bakterium Clostridium difficileUKE überprüfft neuen Impfstoff

Die Uniklinik Eppendorf (UKE) überprüft einen Impfstoff gegen Antibiotika-assoziierte Durchfallerkrankungen in fortgeschrittener klinischer Prüfung.

Das UKE überprüft einen Impfstoff gegen das Bakterium Clostridium difficile, das vor allem ältere, geschwächte Menschen befällt und nach einer Antibiotikabehandlung schwerste Durchfallerkrankungen auslösen kann. Es ist der erste Impfstoff in einer fortgeschrittenen Studienphase (Phase-3-Studie).

Eine Vielzahl von Bakterien besiedelt die Darmflora des Menschen und sorgt dafür, dass krank machende Bakterien sich nicht ausbreiten können. Eine Behandlung mit Antibiotika stört dieses Gleichgewicht der Darmflora. Potentiell gefährliche Infektionserreger wie das Bakterium Clostridium difficile können sich dann stark vermehren und die Darmwand schädigen, was zu blutigen Durchfällen führen kann. Gefürchtete Komplikationen sind die pseudomembranöse Kolitis (eine schwere Entzündung des Dickdarmes), das toxische Megakolon (eine massive Auftreibung und Funktionsstörung des Dickdarmes), Peritonitis (eine Entzündung des Bauchfells) sowie Sepsis mit Multiorganversagen.

"Bis zu jede vierte Antibiotika-assoziierte Durchfallerkrankung wird dem Bakterium Clostridium difficile zugeschrieben", sagt Jakob Cramer, Studienleiter am BNCCT und Arzt an der I. Medizinischen Klinik des UKE. Bereits bei drei bis fünf Prozent aller gesunden Menschen ließe sich dieses Bakterium im Darm nachweisen – vorwiegend betroffen von einer C. difficile-assoziierten Durchfallerkrankung seien ältere Menschen, da sie häufiger eine Antibiotikabehandlung erhielten und der Erreger vermehrt in Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern vorkäme. "Wie bei der Pneumokokken- oder Grippeimpfung auch erscheint daher eine prophylaktische Impfung insbesondere älterer Menschen sinnvoll", erklärt Dr. Cramer.

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