Am Wochenende waren vier Patienten nach dem Verzehr des Pilzes mit Zeichen der Vergiftung in das Mathias-Spital Rheine eingeliefert worden. Zwei dieser Patienten entwickelten ein typisches akutes Leberversagen und wurden in die Uniklinik transportiert. Derzeit kämpfen die Experten um das Leben der beiden. "Dieser Pilz wird häufig mit einem Speisepilz in Osteuropa verwechselt", erläutert Hartmut Schmidt, Leiter der Klinik für Transplantationsmedizin an der UKM. "Deshalb sind es meist Einwanderer aus Osteuropa, denen dieses widerfährt, typischerweise zur Pilzzeit im September/Oktober."
Um eine mögliche Transplantation zu vermeiden, werden die beiden 24- und 55-Jährigen mittels einer speziellen Dialyse in Zusammenarbeit mit den Nephrologen auf der internistischen Intensivstation therapiert. Ziel ist, den Giftstoff aus dem Blut mittels neuester Membrantechnik zu entfernen. Diese in Deutschland sehr selten angewandte Dialyseform wird an der UKM pro Jahr wegen unterschiedlichster Diagnosen mehr als 100 Mal angewandt. Inwieweit bei den beiden Patienten dadurch eine Lebertransplantation vermieden werden kann, wird sich in den nächsten 48 Stunden zeigen.


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