Hierzu wurden verschiedene OP-Verfahren, die Verbindung der verbleibenden Bauchspeicheldrüse zum Magen oder zum Darm, in deren Wertigkeit für die Reduktion von Komplikationen bei Patienten evaluiert und in einer prospektiv randomisierten und kontrollierten Studie untersucht.

Die Untersuchung zeigte, dass die Rekonstruktion der Bauchspeicheldrüse mit dem Magen eine sichere Nahtverbindung darstellt. Insbesondere unerfahrenere Chirurgen, die mit einem schwer zu nähenden weichen Pankreas während der Operation konfrontiert werden, profitieren von dieser Form der sogenannten Anastomose.

Ergebnisse der OP sind abhängig von Erfahrung des Chirurgen
Die Erfahrung des Chirurgen mit Pankreaschirurgie ist der relevanteste beeinflussbare Einflussfaktor für die Verhinderung von Komplikationen in der Chirurgie der Bauchspeicheldrüse, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Die Studie bestätigt dabei auch Erkenntnisse aus anderen vorangegangen hochrangigen Studien aus den USA: Pankreaschirurgie ist Zentrumschirurgie. Die Ergebnisse der Bauchspeicheldrüsenchirurgie sind, wie bei keiner zweiten Operation, abhängig von der Erfahrung des Zentrums und der Erfahrung des Operateurs.

In die Studie, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit fast einer Mio. Euro unterstützt wurde, wurden über 400 Patienten aus 14 deutschen Universitätskliniken und Zentren für Pankreaschirurgie eingeschlossen. Damit stellt diese Studie die weltweit größte Untersuchung zu dieser Thematik dar.

Klinik am Campus Lübeck ist zertifiziertes Pankreaskarzinomzentrum
Die Klinik für Allgemeine Chirurgie am UKSH, Campus Lübeck, ist eine von zwei bundesweiten Exzellenzzentren für Minimal-invasive Chirurgie. Die Klinik führt komplexe Eingriffe am Pankreas überwiegend auch in minimal-invasiver Technik durch. Derzeit werden in Lübeck über 100 Pankreaseingriffe im Jahr durchgeführt mit steigender Tendenz. Die Klinik ist seit 2013 von der deutschen Krebsgesellschaft als Pankreaskarzinomzentrum und 2014 als Onkologisches Zentrum zertifiziert.