Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG
Georg Thieme Verlag KGGeorg Thieme Verlag KG

Nach Verseuchung mit Noro-VirusUnfallstation in Gelnhausen wieder in Betrieb

Nach fünf Tagen konnte die wegen einer Noro-Virus-Infektion geschlossene Unfallstation der Main-Kinzig-Kliniken in Hessen jetzt ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Der Betrieb laufe an, Patienten könnten wieder aufgenommen werden, sagte eine Sprecherin der Main-Kinzig-Kliniken, zu der das Krankenhaus Gelnhausen gehört. Nach dem Auftreten der Brechdurchfall-Erkrankung habe sich ein Patient nachweislich angesteckt. Er sei aber mittlerweile auf dem Weg der Genesung. 17 weitere Patienten mussten wegen Symptomen isoliert werden. Vier von ihnen sollen am Wochenende noch im Krankenhaus in eigenen Zimmern bleiben.

Hochansteckend, aber eindämmbar
Das hochansteckende Virus gilt nach Ansicht von Experten im Krankenhaus und in anderen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Heimen oder Kindergärten als ernstes Problem. Die Ansteckungsgefahr ist sowohl bei direktem Kontakt mit erkrankten Personen als auch indirekt über gemeinsam genutzte Kontaktflächen (Türklinken oder Wasserhähne) außerordentlich hoch. Durch die kurze Inkubationszeit breiten sich Noro-Viren schnell aus und können in kurzer Zeit eine Vielzahl von Menschen infizieren. Tritt eine Infektion mit dem Noro-Virus im Krankenhaus auf, kann sie im schlimmsten Fall den gesamten Betrieb zum Erliegen bringen. Um dies zu verhindern, hatte die Leitung der Main-Kinzig-Kliniken sofort reagiert und die Station komplett geschlossen. Eine Infektion führt in den meisten Fällen zu einer äußerst unangenehm verlaufenden Magen-Darm-Grippe mit starken Schmerzen und Durchfällen. Die Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit halten meist drei Tage lang an. Nach Abklingen dieser Symptome hält die Gefahr einer Übertragung des Virus durch Tröpfchen- und Schmierinfektion noch bis zu zwei Tage an.

Ein Ausbreiten des Erregers ist nach den Empfehlungen des Fachportals durch das strikte Einhalten von Sauberkeit und Hygiene vermeidbar. Die am Noro-Virus erkrankten Patienten dürfen auf keinen Fall die Isolierstation verlassen. Werden diese Regeln beachtet, ist der Zeitraum, in dem etwa Stationen auf Krankenhäusern geschlossen werden müssen, abzusehen und endlich.

Über 100.000 Infektionen pro Jahr
Das Berliner Robert-Koch-Institut registrierte deutschlandweit zuletzt rund 113.000 Noro-Virus-Infektionen pro Jahr. Knapp 50 Personen mit laborbestätigter Noro-Virus-Erkrankung wurden dem Institut als verstorben übermittelt, mehr als 90 Prozent von ihnen waren über 69 Jahre alt. Gemäß den geltenden Gesetzen ist das Auftreten eines Noro-Virus im Krankenhaus oder einer anderen gemeinschaftlichen Einrichtung an das Gesundheitsamt meldepflichtig.

Sortierung
  • Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!

    Jetzt einloggen