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Streit um KinderstationUniklinik Greifswald feuert renitenten Klinikleiter

In der Region Vorpommern tobt ein öffentlicher Streit: Die medizinischen Schwerpunkte unter verschiedenen Krankenhäusern sollen neu aufgeteilt werden. Der Leiter der betroffenen Frauenklinik am Krankenhaus Wolgast fand dafür harsche Worte. Zu harsch, befand die Uniklinik Greifswald als Mehrheitseigner und Arbeitgeber. Sie will den Arzt fristlos entlassen.

Der Streit um eine Kinderstation zwischen den Krankenhäusern Wolgast und Anklam (Kreis Vorpommern-Greifswald) hat erste personelle Konsequenzen. Wie das Uniklinikum Greifswald mitteilte, trennt sich das Haus mit sofortiger Wirkung vom Leiter der Frauenklinik und Geburtshilfe in Wolgast. Der 65-Jährige hatte einen offenen Brief an Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) und die Streitparteien geschickt, in dem er Anklam als "ruinöse Stadt" bezeichnete und dem dortigen Krankenhaus eine "morbide Atmosphäre" anlastete. Das Klinikum Wolgast gehört mehrheitlich zur Universitätsmedizin Greifswald. Anklam gehört zu einem anderen Krankenhausträger.

In einer gemeinsamen Erklärung distanzierten sich die Leitungen aller drei Kliniken von den Äußerungen des Arztes. Die "unsachgemäßen Äußerungen" habe er ohne Wissen seines Arbeitgebers vorgenommen. Der 65-Jährige sei freigestellt worden, eine fristlose Kündigung werde vorbereitet. Die Sozialministerin hatte Anfang November entschieden, dass die Kinderklinische Versorgung und Geburtshilfe der Region in Anklam konzentriert werden soll. Dagegen soll in Wolgast unter anderem Intensivmedizin und Notaufnahmekapazität sowie die Geriatrie - die medizinische Versorgung Älterer - ausgebaut werden. In Wolgast streitet auch eine Bürgerinitiative um den Erhalt der Kinderklinik.

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