"Wir haben einen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, sowohl auf ärztlicher Seite wie auch auf pflegerischer Seite", sagte der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Max Kaplan. "Das ist ein Grund, warum beide Berufsgruppen einen Schulterschluss üben sollten." Die Arbeitsbedingungen müssten insgesamt attraktiver werden.
Der Präsident des Deutschen Pflegerats, Andreas Westerfellhaus, sagte: "Wir stehen vor der Herausforderung einer gesamtgesellschaftlichen Dimension, deren Sprengkraft in der Politik noch gar nicht angekommen ist." Die Pflegenden seien an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen. Es dürfe nicht sein, dass die Konsequenz aus Tariferhöhungen für die Ärzte geringere Mittel für Pflegekräfte seien.
Westerfellhaus forderte ein Berufsgesetz für Pflegende, etwa um den Kräften mehr Rechtssicherheit zu geben. Viele übernähmen heute schon mitunter riskante Aufgaben, ohne dafür ausreichend abgesichert zu sein. Zudem sollten die Fachkräfte mehr Befugnisse bekommen. Auch Kaplan sprach sich dafür aus. "Alle Dinge, die man standardisieren kann, können wir auch delegieren", sagte er. So könnten Pfleger die Ärzte bei der Diagnose und Organisation teilweise entlasten.
Der Vorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vedk), Thomas Ballast, sieht dagegen keinen Personalmangel im Gesundheitswesen. "Die Frage des Fachkräftemangels stellt sich aus meiner Perspektive heute noch nicht generell. Allenfalls lokal und punktuell."


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