Allein die DAK verlor seit der ersten Erhebung der Zusatzbeiträge vor mehr als einem Jahr über 330.000 Mitglieder und 128.000 mitversicherte Ehegatten und Kinder. Bei der KKH-Allianz ging die Versichertenzahl um knapp 190.000 auf 1,86 Millionen zurück. Beide Kassen verlangen acht Euro pro Monat zusätzlich. Der Aderlass bei den Mitgliedszahlen kann die Finanzlage einer Kasse weiter verschärfen.
Verdi verhandelt seit einiger Zeit mit den Ersatzkassen Barmer GEK, DAK, KKH-Allianz und Co sowie dem Ersatzkassenverband, nicht aber mit der Techniker Krankenkasse, über Lösungen, sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz am Freitag der dpa und bestätigte damit einen "Spiegel"-Bericht. "Es kann sein, dass sich die Finanzsituation einzelner Kassen mittelfristig so zuspitzt, dass es zu Personalabbau kommt", sagte Schmitz. Der Vorschlag einer Rahmenvereinbarung zur Beschäftigungssicherung in Notlagen sehe unter anderem eine Reduzierung der Arbeitszeit um fünf Stunden ohne Lohnausgleich vor.
Die Kassen müssten aber vorher ihre Situation offenlegen und zeigen, dass eine Notlage strukturell bedingt ist - etwa durch die Folgen der Zusatzbeiträge - und dass Personalabbau ohne solche Einschnitte unabdingbar wäre. Ob es tatsächlich zu einer solchen Vereinbarung kommt, ist noch offen. Schmitz: "Noch ist nichts unterschrieben."
Die DAK verwies darauf, dass sie ihre Verwaltungskosten im vergangenen Jahr bereits um 2,2 Prozent reduziert habe. Ihr Anteil liege derzeit bei rund 6 Prozent, sagte DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz der dpa. "Wir erwarten im laufenden Jahr ein Plus von rund 200 Millionen Euro, die in die Rücklagen gehen." Die DAK beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter, die KKH-Allianz 4.000.


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