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UK LeipzigWolfgang Fleig zieht Konsequenzen aus Transplantationsskandal

Nach dem Transplantationsskandal am Uniklinikum Leipzig (UKL) hofft die Klinikleitung, gegen erneute Mauscheleien gewappnet zu sein. Nach Offenlegung der Verstöße seien Konsequenzen gezogen worden, teilte der medizinische Vorstand Wolfgang Fleig mit.

Das Transplantationsbüro sei neu geordnet worden, und es sei ein Acht-Augen-Prinzip vor der Organvergabe eingeführt worden. "Durch diese Änderungen haben wir alle Bedingungen dafür geschaffen, solche Richtlinienverstöße in Zukunft zu verhindern", erklärte Fleig.

Die Bundesärztekammer legte am Mittwoch einen Prüfbericht vor, in dem Leipzig Fälle von 76 Manipulationen angelastet werden. Systematisch seien in den Jahren 2010 und 2011 Falschangaben gemacht worden, um Patienten auf Wartelisten für Lebertransplantationen nach vorn zu bringen. Das UKL hatte die Manipulationen Anfang des Jahres nach internen Prüfungen selbst öffentlich gemacht und drei verantwortliche Mediziner freigestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auch in Leberzentren in Göttingen, München und Münster soll es ähnliche Verstöße gegeben haben.

Die sächsische Landesärztekammer forderte am Mittwoch die restlose Aufklärung der Vorgänge. "Aus Sicht der sächsischen Landesärztekammer müssen die Verstöße jetzt medizinisch und rechtlich bewertet sowie im juristischen Verfahren vollständig aufgeklärt werden, um bei der Transplantation Transparenz und Sicherheit für Spender und Empfänger wieder herzustellen", teilte Erik Bodendieck, Vizepräsident der Landesärztekammer, mit. "Jeder Verstoß, jeder Verdacht schadet der Organspende und damit den Menschen, die auf ein Spenderorgan warten."

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