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PräimplantationsdiagnostikZollitsch will für Grenzen bei PID kämpfen

Nach der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland will die katholische Kirche weiter für eine strenge Begrenzung der umstrittenen Methode eintreten.

"Wir werden dafür kämpfen, dass es sich nicht ausweitet", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Aber das wird mühsam sein."

Der Bundestag hatte beschlossen, dass die Gentests vor Einpflanzung der Embryonen in den Mutterleib erlaubt werden - aber nur, wenn wegen elterlicher Gen-Anlagen eine Tot- oder Fehlgeburt oder schwere Krankheit des Kindes wahrscheinlich ist. Zollitsch warnte vor einem Dammbruch hin zu anderen Anwendungen.

Der Freiburger Erzbischof fürchtet eine Entwicklung wie bei der Schwangerschaftskonfliktberatung. "Nur in den ersten drei Monaten nach entsprechender Beratung ist eine Abtreibung straffrei", sagte Zollitsch. Heute gelte die Abtreibung in den ersten Monaten aber als erlaubt. "Was in Deutschland nicht mit Strafen sanktioniert wird, gilt als erlaubt."

Deshalb sei er nicht nur von der juristischen Seite her skeptisch, dass klare Grenzen für die PID gezogen würden. "Der Mensch bestimmt jetzt, welche Menschen geboren werden." Faktisch kämen bald ganz andere Kriterien zur Sprache, als die jetzt vorgebrachten. "Die Menschen entscheiden - und das wird sich ausweiten."

Doch auch für die vorgesehenen Fälle lehnt der Erzbischof die Methode ab. Die katholischen Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen würden nun entsprechend beraten. "Wir laden die Betroffenen ein, vor einem solchen Schritt für eine Beratung fürs Leben zu uns zu kommen", sagte er.

"Zentral ist, dass befruchtete Embryonen entsorgt oder tiefgefroren werden - und wir wissen nicht, was wir mit ihnen machen. Einen Ratschlag für eine PID kann ich mir in unseren Beratungsstellen nicht vorstellen." Aber die Berater könnten mit den Frauen über Hilfe etwa in Form von Adoption sprechen.

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