
Die WHO hat Hörverlust als schwerwiegendes Gesundheitsproblem definiert. In Deutschland ist bereits jeder Zweite über 65 Jahre schwerhörig, aber auch immer mehr junge Menschen benötigen schon ein Hörgerät. Hörschäden können genetisch und durch Infektionskrankheiten bedingt sein, fast immer aber werden sie durch Lärm in Freizeit und Beruf hervorgerufen.
Die HNO-Chefärzte der Asklepios Kliniken begrüßen die aktuelle Resolution der World Health Assembly (WHA) und die damit verbundenen nationalen Aktionspläne zur weltweiten Hörgesundheit. Die Prävention und die Behandlung von Hörverlust und Taubheit gewinnen dabei nicht nur im medizinischen Bereich an Bedeutung, sondern bergen auch gesellschaftliche und ökonomische Herausforderungen. Dank moderner Diagnostik und Medizintechnik sind die Patienten in Deutschland zwar gut versorgt, aber im Bereich der Prävention, der Wissensvermittlung über die Ursachen und zu aktuellen Behandlungsoptionen sehen die Mediziner noch reichlich Handlungsbedarf.
Deutliche Zunahme der Patienten mit Schwerhörigkeit erwartet
Hörschäden nehmen in Deutschland seit Jahren messbar zu. Genetische Faktoren und Infektionen sind dabei nur für einen sehr kleinen Anteil der Fälle verantwortlich. Das größere Problem ist der zunehmende Lärm in der Umwelt und in der Freizeit, vom Straßenlärm bis zur laut aufgedrehten Musik.
Längst sind nicht nur ältere Menschen von einem zunehmenden Hörverlust oder schlimmstenfalls von Taubheit betroffen: auch immer mehr junge Menschen benötigen meist vor allem aufgrund ihrer riskanten Hörgewohnheiten mittlerweile medizinische Betreuung.
Insgesamt, so die Schätzungen der Experten, wird die Zahl der Schwerhörigen hierzulande von aktuell rund acht Millionen auf elf Millionen im Jahr 2050 ansteigen, wie Peters et al. im Bundesgesundheitsblatt schrieben. Weltweit sind 360 Millionen Menschen betroffen, davon 32 Millionen Kinder.



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