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Smarte DatenerfassungKünstliche Intelligenz gewinnt an Bedeutung in der Radiologie

Das minimiert das Problem der Mehrfachaufnahmen. Denn es ist erwiesen, dass gerade bei MR-Untersuchungen viele Bilder nochmals gemacht werden müssen, weil beispielsweise am Ende gar nicht die Information, die man sehen wollte, aufgenommen wurde, oder das Bild verwackelt ist. Durch Einsatz von KI kann also der Zeit- und Kostendruck für Radiologen minimiert werden.

Und so könnte es aussehen

Die Idee ist nun Folgende: Es kommt die Anfrage, dass bei Patient Müller das Knie angeschaut werden soll. Der Algorithmus im MR-Gerät weiß dann schon, was die ideale Sequenz ist: Zusammen mit allen verfügbaren Zeitslots für die Untersuchung, die der Algorithmus aus dem RIS hat, greift er automatisch auf die verfügbaren Sequenzen aus dem entsprechenden Scanner zurück. Diese Basisinformationen zu dem Patienten hat er sich aus dem KIS geholt. Dann wählt der Algorithmus die optimale Kombination aus. Die Zeit der Vorbereitung wird so minimiert, denn das Gerät muss nicht erst händisch eingestellt werden, wenn der Patient den Raum betritt. Idealerweise braucht die MTA dann nur noch auf den Knopf zu drücken. Denn selbst bei der vorherigen optimalen Positionierung des Patienten kann KI helfen.

Bild gemacht: Was nun?

Derzeit ist es noch so, dass im Anschluss an eine MR-Untersuchung jemand die Aufnahmen anschaut und dann anhand diverser Qualitätsmerkmale erst einmal entscheiden muss, ob das Bild in Ordnung ist und der Arzt es so befunden kann. Bei dieser Begutachtung stellt sich auch des Öfteren heraus, dass die Untersuchung noch einmal gemacht werden muss: Das kostet extra Zeit und Geld, der Patient muss gegebenenfalls sogar noch einmal einbestellt werden und es ist für ihn unangenehm. Auch an dieser Schnittstelle kann und sollte KI künftig zum Einsatz kommen.

Das KI-gestützte Programm schaut sich in Zukunft das Bild von Patient Müller sofort nach der Aufnahme an und gleicht mit Regulatorien ab, was in dem Bild zu sehen sein muss. Diese Prüfung übernimmt der Algorithmus selbstständig nach jedem Knopfdruck und gibt sofort ein Signal zurück an die MTA: Grün bedeutet, das der Radiologe es sich direkt anschauen kann, rot impliziert, dass das Bild noch einmal gemacht werden muss.

Der Patient hat dabei den Vorteil, dass er nicht mehr so lange im MRT liegen muss, weil unnötige Sequenzen vermieden werden oder gar nochmalige Untersuchungen entfallen. Eine optimierte Bildgebung kommt ihm schließlich auch zugute, weil der Arzt im Anschluss auch eine treffsichere Diagnose stellen kann.

KI sieht mehr als das Auge

Namhafte Partner wie Riverain Technologies sind bei Philips neuer Plattform mit an Bord. Sie sorgen beispielsweise mit ihren KI-Software-Tools für eine genauere und schnellere Detektion von Pathologien. So zeigen klinische Studien, dass die Lösungen von Riverain Technologies im Röntgen-Thorax einen von sechs, in CT-Scans sogar 29 Prozent zuvor übersehender pulmonaler Noduli identifizieren.

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