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HerzmedizinTavi ersetzt OP bei Älteren

Von allen Patienten, die 2014 isoliert an der Aortenklappe behandelt wurden, erhielten 69 Prozent der über 70-jährigen, 89 Prozent der über 80-jährigen und 99 Prozent der über 90-jährigen eine Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (Tavi).

Seit 2008 wurden in Deutschland insgesamt 48.353 TAVI-Implantationen durchgeführt. Das bedeutet von 2008 bis 2014 einen Anstieg um das 20fache, von 637 auf 13.264 Eingriffe. Bereits 2013 wurden in Deutschland erstmals mehr TAVI als chirurgische Klappen implantiert, und der Trend ist stark steigend. Gleichzeitig wird jedoch nur ein geringer Rückgang der chirurgischen Klappenimplantation – von 11.205 im Jahr 2008 auf 9.953 im Jahr 2014 – verzeichnet.

Während bei den über 80-Jährigen die Tavi mittlerweile Standard ist, gilt es bei jüngeren Patienten, Vor- und Nachteile der verfügbaren Methoden individuell abzuschätzen. Die Entscheidung fällt in der Regel im Heart Team, dem Kardiologen und Herzchirurgen angehören. Im Vergleich mit Daten aus dem Jahr 2008 zeigt der aktuelle AQUA-Report, dass die Tavi-Komplikationsrate fast halbiert werden konnte.

Die Gründe dafür erläutert Holger Eggebrecht vom Cardioangiologischen Centrum Bethanien in Frankfurt am Main: "Zum einen entwickelt sich die Technik. Der sicherere transfemorale Zugang, mit zugleich deutlich schlankeren Devices, bei dem die zusammengefaltete Ersatz-Klappe über die Leistenschlagader zum Herzen vorgeschoben wird, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch die Bildgebung hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Mittlerweile wird viel stärker als früher auf die kardiale Computertomographie gesetzt, was eine präzisere Planung des Eingriffs und auch eine noch bessere Auswahl der Patienten erlaubt. Hinzu kommt die größere Erfahrung der Teams."

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