Der Bundesverband lobt, dass es zwischen dem Deutschen Pflegerat und Gesundheitsminister Gröhe zu einer schnellen Aussprache gekommen sei. Den schönen Worten sollten allerdings auch Taten folgen. Zwar habe Gröhe mehrfach betont, dass das Thema Pflege in dieser Legislaturperiode höchste Priorität habe – bei genauem Hinsehen stelle man allerdings fest, dass damit vor allem die anstehende Pflegereform, die Umsetzung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs und die Rolle der häuslichen Pflege und die Altenpflege gemeint seinen. Das geplante Berufsgesetz, welches eigentlich schon in der letzten Legislaturperiode umgesetzt werden sollte, sei immer noch nicht eingeführt. Außerdem fordert der Verband, die Rahmen- und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte in allen Versorgungsbereichen zu verbessern, um dem gestiegenen Pflegbedarf gerecht zu werden.

"Bei allen richtigen Punkten dürfen die die Situation der Pflegekräfte in Akutkrankenhäusern und die alltäglichen Herausforderungen durch die Zunahme von betagten, multimorbiden und extrem pflegeaufwändigen Patienten nicht in Vergessenheit geraten", so Peter Bechtel, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Pflegemanagement. Auf der Agenda des Bundesverbands stehen außerdem das Pflegestrukturgesetz und ein Bundespflegeplan.

Seit 1967 wird der heutige Tag der Pflege am Geburtstag von Florence Nightingale (1820 - 1919) auch in Deutschland begangen. Sie war die Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens und der Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und Britisch-Indien. Zum Tag der Pflege finden bundesweit zahlreiche Aktionen statt. So haben die Pflegekräfte der Diakonie in Mecklenburg-Vorpommern heute zu einem bundesweiten Aktionstag für die Altenpflege aufgerufen. Ihre Kernforderungen sind bessere Rahmenbedingungen für eine würdevolle Pflege, bessere Finanzierung, die Entlastung der pflegerischen Angehörigen und eine bessere Ausbildung. Ab 11 Uhr wollen rund 400 Pfleger in Schwerin für bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren.