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Internationaler Tag der PflegeBundesweit fehlen mehr als 160.000 Pflegekräfte

Rund 4000 Pflegekräfte fehlen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi allein in Schleswig-Holstein. Bundesweit bestehe ein Bedarf von mehr als 160 000 Pflegekräften in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Eine Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) belegt indes, dass die Überlastung der Pflegekräfte zum schlechten Berufsimage und damit zum Fachkräftemangel beiträgt.

Das sagte Steffen Kühhirt, Fachbereichsleiter Gesundheitspolitik von Verdi Nord, der Deutschen Presse-Agentur. Verdi hat daher für Donnerstag, dem Internationalen Tag der Pflege, einen Aktionstag mit Protestkundgebungen in Lübeck, Kiel, Schwerin und Rostock angekündigt. Der landesweite Aktionstag steht unter dem Motto "Der Norden steht auf - für mehr Personal und Entlastung in Krankenhäusern und Altenpflege". Im Kieler Landeshaus findet am Donnerstag ein Landespflegekongress statt. Sozialministerin Kristin Alheit (SPD) wird zur Eröffnung ein Grußwort sprechen.

Problematische Arbeitsbedingungen vor Ort
Aus Anlass des heutigen Internationalen Tags der Pflegenden hat der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erste Ergebnisse seiner Anfang 2016 durchgeführten Online-Umfrage zur Dienstplanung und Pausenregelung für Pflegende in Kliniken, Heimen und der ambulanten Pflege veröffentlicht. Sie werfen ein grelles Schlaglicht auf die problematische Situation vor Ort und die Arbeitsbedingungen, die laut der Umfrage "langjährig Pflegende ausbrennen lassen und aus dem Beruf treiben." Demnach berichtet knapp die Hälfte der Teilnehmer, dass sie ein- bis zweimal im Monat kurzfristig Schichten übernehmen müssen, ein weiteres Drittel ist davon sogar drei- bis fünfmal pro Monat und weitere 9 Prozent quasi wöchentlich betroffen.
Die Umfrage zeigt, dass freie Tage und Urlaub häufig als kostenlose Rufbereitschaft betrachtet und die Mitarbeiter immer wieder kurzfristig zum Einspringen aufgefordert oder sogar genötigt werden. Gesetzlich vorgeschriebene Pausen würden demnach entfallen, weil der Arbeitsdruck keine Pause zuließe. Die Folgen solcher Personalpolitik sind laut Umfrage hohe Ausfallquoten, lange Krankheitsdauer, steigender Anteil belastungsbedingter psychischer Erkrankungen, Berufsflucht und innere Kündigung, schlechtes Berufsimage und sinkende Berufsverweildauer vor allem der jungen Generation.

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