
Im fünften Jahr ihres Bestehens ist die European University Hospital Alliance (EUHA), deren Mitglied die Charité – Universitätsmedizin Berlin neben acht weiteren führenden europäischen Einrichtungen ist, eine internationale gemeinnützige Organisation geworden. Mit dem neuen Status verbunden sind beratende Aufgaben auf europäischer Ebene, wie auch neue Ziele. Getreu dem EUHA-Leitgedanken „Leading by Doing“ haben die Partnerinstitutionen bei ihrer achten Mitgliederversammlung weitere richtungweisende Vorhaben angestoßen: So soll ein europaweites Pflegenetzwerk, unter Koordination der Charité, zu einer stetigen Verbesserung der Versorgungsqualität von Patientinnen und Patienten führen. Auf Forschungsebene verständigten sich die Mitglieder auf einen gemeinsamen Wertekanon und unterzeichneten die internationale Sorbonne Declaration für einen freien Zugang zu Forschungsdaten und einhergehender Förderung von Innovation.
Das noch junge Netzwerk EUHA ist mit seiner offiziellen Registrierung als internationale Non-Profit-Organisation nun in der Lage, rechtswirksame Verträge zu schließen, gemeinsam EU-Förderungen einzuwerben und als eigenständige Organisation aufzutreten. Beispielhaft vorangehen will die Allianz der europäischen Universitätsklinika auf dem Gebiet Forschung und Lehre. Hier bietet die Kooperation der EUHA-Partner großes Potenzial, betont Prof. Dr. Axel R. Pries, Dekan der Charité.
Auch der Berufsstand der Pflegenden vernetzt sich im Rahmen der EUHA, ganz im Sinne des verbindenden Leitgedankens: „Leading by Doing“ – mit gutem Beispiel voran gehen. Als europäisches Netzwerk mit Fokus auf die besonderen Anforderungen der Universitätsmedizin haben die neun Partnereinrichtungen heute das EUHA Nursing Network ins Leben gerufen. Koordiniert wird dieses an der Charité. Führungskräfte des Pflegeberufs der EUHA-Krankenhäuser werden sich künftig regelmäßig austauschen und kommen zusammen, um die Entwicklung der Profession nachhaltig voranzubringen. Neben Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung spielt interkulturelle Kompetenzentwicklung eine wichtige Rolle.
„Dieser Austausch ist extrem hilfreich und wichtig, denn wir stehen alle vor den gleichen Herausforderungen. Wir können viel von unseren europäischen Partnern lernen, unter anderem im Bereich der Qualifizierungswege, der Akademisierung in der Pflege und der Entwicklung von Strategien, um das Berufsbild attraktiver zu gestalten“, sagt Judith Heepe, Koordinatorin des EUHA Nursing Network und Pflegedirektorin der Charité. Europaweit ist der demografische Wandel und damit verbunden der Fachkräftemangel ein drängendes Thema. Personalaustauschprogramme und Pflegeforschung sollen weiterhin dazu beitragen, die Pflegesituation europaweit auf ein stabiles Fundament zu stellen.
Weiterer wegweisender Beschluss der heutigen EUHA-Zusammenkunft ist die Unterzeichnung der internationalen Sorbonne Declaration – ein Bekenntnis zu freiem Zugang zu Forschungsdaten mit dem Ziel, eine Kultur verantwortungsvoller Forschung und Innovation zu schaffen. Insgesamt bekennen sich rund 200 forschungsstarke Universitäten weltweit dazu, Forschungsdaten zum Zwecke des Erkenntnisgewinns – soweit möglich – auszutauschen, sodass gewonnenes Wissen der gesamten Gesellschaft zugutekommen kann.





Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen