Bei der FDP gebe es noch Überlegungen, ob ein Gesetz überhaupt notwendig sei, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am Donnerstag in Mannheim. Sie zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass das Gesetz 2012 in Kraft treten kann. Ursprünglich wollte sie das Modell bis Ende 2010 umsetzen. Derzeit wird der Gesetzentwurf in den Fraktionen beraten.
Die Beschäftigten sollen dem Schröder-Vorschlag zufolge ihre Arbeitszeit für maximal zwei Jahre auf bis zu 50 Prozent reduzieren können, erhalten aber 75 Prozent ihres Gehalts. Später arbeiten sie wieder voll für 75 Prozent des Einkommens, bis das Zeitkonto ausgeglichen ist. Unternehmen sollen für die Aufstockung des Gehalts auf 75 Prozent ein zinsloses Darlehen der staatlichen KfW- Bankengruppe in Anspruch nehmen können. "In Deutschland sollen so viele Mitarbeiter wie möglich Familienpflegezeit in Anspruch nehmen können", sagte die Ministerin auf die Frage, ob es einen Rechtsanspruch auf eine Auszeit zur Pflege von Angehörigen geben werde.
Unabhängig von dem Gesetz will das Mannheimer Pharmaunternehmen Roche Diagnostics für 6.200 Mitarbeiter eine Familienpflegezeit zum 1. April einführen. Die Firma will sich dabei an den Grundzügen des Vorschlags der Familienministerin orientieren. Details müssen noch mit dem Betriebsrat geklärt werden. "Die Vereinbarkeit von Familien und Beruf ist uns als Unternehmen sehr wichtig und zeichnet aus unserer Sicht einen attraktiven Arbeitgeber aus", sagte Edgar Vieth, Geschäftsführer Personal der Roche Diagnostics. Das Unternehmen gehört zum Schweizer Roche-Konzern.


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen