Das Institut hat insgesamt 1.653 Leitungskräfte aus der ambulanten Pflege befragt. "Wir müssen einen gravierenden Fachkräftemangel in der ambulanten Pflege feststellen", so Studienleiter Michael Isfort. Aktuell seien je nach Modellberechnungen für dreijährig ausgebildete Fachkräfte bis zu 37.200 Stellen nicht besetzt. Der Fachkraftmangel sei bereits versorgungsrelevant, denn rund ein Drittel der befragten Dienste hätten im vergangenen Jahr bereits Klientenanfragen aufgrund von Personalmangel ablehnen müssen.
Zudem stellen nicht kostendeckende Leistungen ein finanzielles Risiko für die Einrichtungen dar. Unterfinanziert seien insbesondere erhöhte Betreuungszeiten in Krisensituationen und bei der Sterbebegleitung, Anfahrtswege von mehr als 25 Minuten sowie Beratungsbesuche, die im Rahmen der Pflegeversicherung vorgeschrieben sind. "Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um einen Betrug in Milliardenhöhe durch einige wenige kriminelle ambulante Dienste gewinnt dies an Bedeutung, denn die Gelder fehlen an anderer Stelle und bei den zahlreichen Diensten, die für eine gute Versorgung einstehen", so Isfort.


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