Die 28 bis 51 Jahre alten Angeklagten kamen allerdings zum Auftakt nicht zu Wort: Der Prozess wurde gleich nach der Verlesung der 31 Seiten starken Anklage unterbrochen. Die Verteidigung hatte die Besetzung der Strafkammer mit einem angeblich nicht zuständigen Berufsrichter gerügt. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.
Die Pfleger sollen den Patienten unter anderem Magenschwinger mit der Faust verpasst, sie vom Bett auf den Boden geschleudert oder ihnen die Arme auf den Rücken gedreht haben. Der Hauptangeklagte soll als Gründer und Geschäftsführer der Gesellschaft "Neuer Weg" mit zwei geschlossenen Heimen für psychisch gestörte Erwachsene die Anweisung für den Einsatz von Gewalt gegeben haben.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hat der 51-Jährige für seine Einrichtungen mit dem weitgehenden Verzicht auf Psychopharmaka für die selbst- und fremdaggressiven Bewohner geworben. Er habe Anweisung gegeben, "Krisen schnell und knackig zu beenden". Die Gewaltanwendung der Pfleger müsse "immer eine Stufe höher sein als die der Bewohner". Ziel sei es gewesen, die Einrichtungen möglichst kostensparend zu betreiben. Ein ehemaliger Mitarbeiter hat die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Er hatte einen Kollegen der Misshandlung eines Bewohners bezichtigt.


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