Das heute oft fällige Schulgeld solle entfallen, kündigte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) nach einem Bund-Länder-Treffen der für Gesundheit und Pflege zuständigen Minister am Mittwoch in Berlin an.
Heute schon fehlen Zehntausende Pfleger. Und die Lücke wächst laut Wissenschaftlern weiter, wenn nicht kräftig gegengesteuert wird. Zurzeit müssen angehende Altenpfleger in rund einem halben Dutzend Ländern noch Schulgeld zwischen 30 und 200 Euro im Monat für ihre Ausbildung zahlen.
"Der Pflegestau wird aufgelöst", versprach Schwesig. Nach einer Verständigung mit den Ländern über Finanzierung und Inhalte soll kommendes Jahr ein Reformgesetz auf den Weg gebracht werden. Die geplante vereinheitlichte Ausbildung solle den Wechsel zwischen Alten- und Krankenpflege möglich und den Beruf attraktiver machen, sagte Schwesig. Schluss sein werde mit dem Motto: "Einmal Altenpfleger, immer Altenpfleger." Schwesig forderte zudem, die Bezahlung zu erhöhen.
Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, wandte sich indes gegen eine Zusammenführung der Ausbildung: Alten- und Krankenpfleger leisteten völlig unterschiedliche Aufgaben.
Schwesig bekräftigte zudem die Koalitionspläne, die Pflege von Angehörigen und Beruf besser vereinbar zu machen. Dazu werde parallel zur von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vorbereiteten Pflegereform Anfang 2015 ein entsprechendes Gesetz in Kraft treten. Für eine zehntägige Auszeit für die Organisation der Pflege werde es eine Lohnfortzahlung geben.
Zudem sollten die Möglichkeiten zur Aus- und Teilzeit in dem Gesetz zusammengefasst und teils gestärkt werden. Angehörige können sich für eine Pflegezeit bereits bis zu sechs Monate unbezahlt, aber sozialversichert von der Arbeit freistellen lassen. Die Familienpflegezeit aber, in der man auf bis zu 15 Stunden reduzieren kann, ist für die Unternehmen freiwillig. Sie werde kaum genutzt, so Schwesig. Auch hier soll ein Rechtsanspruch her.


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