Um junge Menschen für die Altenpflege zu gewinnen, seien endlich flächendeckend faire Löhne notwendig, erklärte Laumann am Dienstag in Berlin. Er fügte hinzu: "Wenn in allen Bundesländern die Fachkräfte der Altenpflege gegenüber vergleichbaren anderen Fachkräften bis zu 19 Prozent weniger verdienen, läuft etwas falsch."
Laumann stellte eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit vor. Demnach bestehen von Region zu Region erhebliche Gehaltsunterschiede. Zudem verdienten Beschäftigte in der Krankenpflege eher gut, in der Altenpflege deutlich schlechter.
Laumann machte deutlich, dass er nicht grundsätzlich gegen unterschiedliche Tarifabschlüsse in den einzelnen Regionen sei und sich als Regierungsvertreter auch aus Tarifverhandlungen heraushalten werde. Allerdings seien einige Unterschiede nicht nachvollziehbar.
Nur jeder Zweite arbeitet Vollzeit
Die Studie wies auch eine hohe Teilzeitquote in der Pflege aus. Nur jede zweite Kraft hat demnach eine Vollzeitstelle. Laumann wies darauf hin, dass die hohe Teilzeitquote unter anderem mit dem hohen Anteil an Frauen in den Pflegeberufen zusammenhängen könne.
Der CDU-Politiker bekräftigte die Absicht der Bundesregierung, die Ausbildung für Kranken- und Altenpflege zu vereinheitlichen.
Der Präsident des Sozialverbands SoVD Adolf Bauer machte mangelhafte Ausbildung, schlechte Arbeitsbedingungen und demografischen Wandel "für den Pflegekräftenotstand in Deutschland" verantwortlich. "Der Personalmangel in der Altenpflege wird sich künftig erheblich verschärfen", prophezeite Bauer.
Auch Gröhe fordert bessere Bezahlung
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bekräftigte in der "Lausitzer Rundschau" (Dienstag) seine Forderung nach besserer Bezahlung der Pflegekräfte. In der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag) kündigte er an, noch im Sommer einen Gesetzentwurf zur Neuordnung der Pflegebedürftigkeit vorlegen zu wollen. Die Rehabilitation auch im Rentenalter solle stärker in den Mittelpunkt rücken. Die Reform soll 2016 in Kraft treten.
Nach Ansicht von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens haben Prävention und altersbezogene Rehabilitation ein riesiges Potenzial, die Lebensqualität bis ins hohe Alter zu bewahren. "Dazu sind allerdings neue Angebote der Reha notwendig", meinte die Grünen-Politikerin.


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