Trotz guter Ausbildung arbeiten Frauen oft in Minijobs, haben schlechtere Aufstiegschancen als Männer, und meist sind sie es, die Angehörige zu Hause pflegen. Von diesem Donnerstag (16. Juni) an treffen sie sich in Plön (Schleswig-Holstein), um über Pflege, Frauenquoten und haushaltsnahe Dienstleistungen zu beraten.
Den Vorsitz der zweitägigen Konferenz hat Schleswig-Holsteins Frauenminister Emil Schmalfuß (parteilos). "Auch mit Blick auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel benötigen wir eine offene Diskussion über die tatsächliche Realität der Wahlmöglichkeiten von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft", sagte Schmalfuß. Grundlage der Debatte ist ein Gutachten der Sachverständigenkommission für den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Demnach unterbrechen Frauen viel häufiger als Männer ihre Erwerbstätigkeit für Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen.
Ein Antrag Hessens auf der Tagesordnung hat zum Ziel, gerade pflegenden Frauen zu ermöglichen, auch ihren Beruf auszuüben. Ein Vorstoß Schleswig-Holsteins für eine staatliche Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zielt ebenfalls auf eine bessere Vereinbarkeit von Kinderbetreuung oder Pflege mit dem Job.
Umstritten dürfte das Thema Frauen in Führungspositionen werden. Ihre geringe Zahl ist einer der Kritikpunkte der Sachverständigenkommission. Nordrhein-Westfalen fordert deshalb die Einführung einer gesetzlichen Quote für Frauen in Spitzenjobs. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und Kanzlerin Angela Merkel (beide CDU) hatten sich zuletzt gegen gesetzliche Quoten ausgesprochen.


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