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Tühringer SozialministerinPflegezeitpläne zu kompliziert

Die Thüringer Sozialministerin Heike Taubert (SPD) hat eine schnelle Regelung für eine Pflegezeit gefordert.

Die von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) vorgelegten Pläne seien zu kompliziert. "Sie zeigen guten Willen, aber sie sind in der Praxis nicht umzusetzen", sagte Taubert in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Benötigt werde eine einfache Lösung, etwa eine unbezahlte Freistellung von drei bis sechs Monaten mit Arbeitsplatzgarantie. "Die meisten Menschen, die ihre Angehörigen pflegen wollen, fürchten doch vor allem den Verlust ihrer Arbeitsstelle."

Taubert glaubt nicht daran, dass Schröder mit ihrem Vorschlag den Bundestag erreicht. Damit werde erneut die Chance vertan, das Problem zu lösen. "Die Debatte wird doch schon seit Jahren geführt und immer wieder verläuft sie im Sand." Die Bundesfamilienministerin sollte sich deshalb auf ein Gesetz mit wenigen Vorgaben beschränken. "Details für Sonderfälle können später immer noch verhandelt werden."

Schröder setzt sich für einen Rechtsanspruch auf eine zweijährige Pflegezeit ein. In dieser Zeit sollen Arbeitnehmer bei halber Arbeitszeit drei Viertel ihres Gehalts beziehen. Später sollen sie dann eine Zeit lang bei verringerten Bezügen voll arbeiten. Tauber sagte, für Pendler etwa, die vor allem in Ostdeutschland lebten, sei eine solche Regelung nicht geeignet. Die Familien lebten heute meist nicht mehr in einer Region. Kinder könnten damit nicht mehr einfach nach der Arbeit bei ihren pflegebedürftigen Eltern vorbeischauen. Außerdem gebe es offene Fragen bei Insolvenzen und anderen wirtschaftlichen Entwicklungen.

In Deutschland sind etwa 2,2 Millionen Menschen pflegebedürftig, davon werden mehr als 1,5 Millionen zu Hause versorgt.

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