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ÄrzteschelteRösler fordert mehr Anerkennung für Pflegeberufe

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat eine stärkere Anerkennung von Pflegeberufen gefordert.

Pfleger würden einen gleichwertigen Beitrag für die Gesundheit von Menschen leisten wie Ärzte, sagte Rösler am Montag nach einem Klinikbesuch in Nürnberg. Auch Ärzte brächen sich "keinen Zacken aus der Krone", wenn sie anerkennen würden, dass etwa Intensivpfleger in Krankenhäusern viel leisten, sagte er.

Der FDP-Politiker verlangte von Krankenhäusern mit Blick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich, die Kinderbetreuung für ihre Mitarbeiter auszubauen. "Die Vereinbarung von Familie und Beruf wird immer wichtiger werden", sagte Rösler. Krankenhäuser sollten stärker überlegen, wie sie ihre Stationen mit Halbtagskräften führen können, um den Beruf attraktiver zu gestalten.

Das Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland sieht der Minister nicht als Lösung; dies könne lediglich ein ergänzendes Hilfsmittel sein. "Die gleiche Kultur und Sprache spielt eine große Rolle." Prognosen des Statistischen Bundesamtes zufolge werden in 15 Jahren etwa 152.000 Pflegekräfte fehlen.

Rösler kritisierte auf der Veranstaltung mit rund 200 Teilnehmern, das deutsche Gesundheitssystem sei zu stark durchstrukturiert. Sie gleiche einer Planwirtschaft, die Nachteile für alle Beteiligten mit sich bringe. Mit einem sogenannten Versorgungsgesetz im ersten Halbjahr dieses Jahres strebt Rösler eine bessere Patientenversorgung auf dem Land, weniger Bürokratie und eine Honorarreform für Ärzte an. "Das sind Herausforderungen, die nicht gerade klein sind im gesundheitspolitischen Bereich. Aber sie sind notwendig."

In der Frage des eskalierten Hausärztestreits in Bayern wies der Bundesminister auf die Landeszuständigkeit hin. Nach der Androhung von Hausärzten, aus dem Kassensystem auszusteigen, kündigten im Dezember die AOK Bayern, die Ersatzkassen und eine Reihe von Betriebskrankenkassen ihre besser honorierten Hausarztverträge. "Die Prüfung liegt in Landeshänden", sagte Rösler. Er rechne aber damit, dass eine Lösung gefunden werden könne. Für diesen Freitag plant Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) eine öffentliche Verhandlungsrunde, bei der er zwischen Hausärzten und Krankenkassen vermitteln will.

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