Zwar habe die Rentengarantie die mehr als 20 Millionen Rentner in diesem Jahr noch vor einer Minusrunde bewahrt, "aber die finanziellen Einschnitte sind nur aufgeschoben", sagte Verbandspräsident Adolf Bauer der "Rheinpfalz am Sonntag". Es sei "von weiteren Nullrunden oder bestenfalls Minianpassungen auszugehen", sagte Bauer. So sei der soziale Abstieg der Rentner programmiert. Die diesjährige Nullrunde sei bereits die vierte in diesem Jahrzehnt.
Bauer verwies darauf, dass schon in den vergangenen Jahren die Kaufkraft der Ruheständler durch Nullrunden und steigende Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung massiv geschwächt worden sei. Allein von 2004 bis 2008 ergebe sich bei der Alterssicherung ein Werteverfall von mehr als zehn Prozent.
Das Bundesarbeitsministerium hatte Mitte März mitgeteilt, dass die Renten bis Mitte 2011 auf dem jetzigen Niveau bleiben werden. Eine eigentlich fällige Rentenkürzung aufgrund der 2009 krisenbedingt schwachen Lohnentwicklung verhindere die neue Renten-Schutzklausel. Eigentlich hätte sich im Westen laut Ministerium eine Reduzierung der Renten um 2,1 Prozent ergeben. In Ostdeutschland wäre das Minus mit 0,54 Prozent milder ausgefallen. Wegen der weiterhin zurückbleibenden Löhne zeichnet sich nach Einschätzung von Experten für 2011 bereits die nächste Nullrunde ab. Auch in den Jahren danach sind allenfalls Mini-Erhöhungen denkbar.
Verdi-Chef Frank Bsirske forderte im Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West. "Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir das durchsetzen, darauf müssen sich die Arbeitgeber im Osten einstellen", sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.


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