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Koalitionsübergreifender ReformwilleSteinbrück und Merkel wollen Sätze zur Pflegeversicherung anheben

Für die Pflege werden die Deutschen künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Darin sind sich Kanzlerin Merkel und SPD-Herausforderer Steinbrück einig. Beide sprechen von einer Anhebung der Sätze zur Pflegeversicherung.

Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nun auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück die Deutschen auf höhere Beiträge in der Pflegeversicherung eingestimmt. Steinbrück sagte in der ARD-Sendung "Wahlarena", er plane zur Finanzierung einer großen Pflegereform eine Erhöhung der Beiträge um 0,5 Prozentpunkte. Merkel hatte zuvor ebenfalls von einer schrittweisen Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge gesprochen. Derzeit beträgt der Beitrag zur Pflegeversicherung 2,05 Prozent für Eltern und 2,30 Prozent für Kinderlose. Der Satz war zuletzt zum 1. Januar 2013 angehoben worden.

Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff muss endlich kommen
Man brauche in den nächsten Jahren 125.000 bis 130.000 neue Pfleger, sagte Steinbrück am Mittwochabend. Dafür müsse man die Bezahlung verbessern. Es könne nicht sein, dass Pfleger für ihre Ausbildung selbst bezahlen müssten. Zudem müsse der Pflegebedürftigkeitsbegriff auf Demenzkranke erweitert werden. "Das kostet Geld", sagte Steinbrück. Eine Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge um 0,5 Prozentpunkte bringe etwa sechs Milliarden Euro pro Jahr. Es müsse auch darum gehen, dass alte Menschen so lange wie möglich in ihren vertrauten Wohnungen bleiben könnten - etwa durch eine stärkere Förderung altersgerechter Wohnungen.

Ankündigungen via TV
In einem Interview der ARD-Jugendsender kündigte Steinbrück an, er wolle auch den Pflegeberuf attraktiver gestalten. "Das setzt bei der Bezahlung an und geht über die Arbeitsbedingungen weiter." Die Dokumentationspflichten des Pflegepersonals müssten reduziert und Mindeststandards an Personal in Einrichtungen definiert werden.

Die CDU-Vorsitzende Merkel hatte in der ARD gesagt: "Wir werden mehr Pflegebedürftige haben. Wir haben auch in unserem Regierungsprogramm gesagt: Die Pflegeversicherung wird mehr Geld brauchen. Und deshalb werden wir schrittweise hier auch die Beiträge anheben müssen, damit die Leistungen auch besser entgolten werden können und die Bedingungen sich auch verbessern."

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