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SchmerztherapieStiftung Patientenschutz kritisiert Unterversorgung

In deutschen Pflegeheimen bleiben Zehntausende Menschen mit chronischen Schmerzen ohne angemessene Versorgung. Rund ein Drittel der Heimbewohner sei betroffen, so Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz.

Bundesweit seien mehr als 260.000 Heimbewohner von chronischen Schmerzen betroffen, so Brysch. Bei jedem fünften betroffenen Pflegeheimbewohner würden Schmerzen noch nicht einmal erfasst. "Somit bleiben 56.000 Menschen völlig unversorgt", sagte Brysch. Aber auch viele Betroffene mit erkannten Schmerzen bekämen nicht die notwendigen Medikamente. Besonders betroffen seien Pflegeheimbewohner mit Demenz. Brysch forderte für Alten- und Pflegekräfte eine Weiterbildung zur Schmerzerkennung. Die Hausärzte würden bei der Schmerzversorgung ihrer Verantwortung nicht gerecht.

3,25 Millionen Schmerzpatienten
Doch nicht nur Bewohner in Pflegeheimen sind von chronischen Schmerzen betroffen und leiden unter Unterversorgung. Grundsätzlich stellten Ärzte bei immer mehr Patienten in Deutschland chronische Schmerzen fest. Die Zahl stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf zuletzt 3,25 Millionen an, wie aus dem Arztreport 2016 der Krankenkasse Barmer GEK hervorgeht. Waren 2005 noch 1,59 Prozent der Bevölkerung betroffen, waren es demnach 2014 mehr als 4 Prozent.

Brandenburg vorne, Bremen hinten
Unter den Bundesländern gab es die meisten Diagnosen in Brandenburg mit 5,8 Prozent der Bevölkerung, gefolgt von Berlin mit 5,7 und Thüringen mit 4,8 Prozent. Am seltensten wurden chronische Schmerzen in Bremen mit 2,9 Prozent diagnostiziert.

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