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MissbrauchsverdachtVPU kritisiert Charité-Führung

Die Berliner Charité ist nach Missbrauchsvorwürfen gegen einen Pfleger in die Kritik geraten. Der Vorfall zeige auch ein strukturelles Problem der Klinik, erklärt der Verband der Pflegedirektionen der Unikliniken (VPU).

"Aus unserer Sicht greifen die gegenwärtigen Versuche, die Vorgänge allein auf das menschliche Versagen Einzelner zu reduzieren, deutlich zu kurz. Die Rahmenbedingungen, in denen die Pflege an der Charité wie in manch anderer Klinik Deutschlands agiert, erhöhen die Wahrscheinlichkeit für unentschuldbares Fehlverhalten. Speziell die Kombination aus zwei Risikofaktoren halten wir für besonders pathogen: eine systematische personale Unterversorgung und die unzureichende Einbindung des Pflegedienstes in die Organisations- und Entscheidungsstrukturen", schreibt der Verband. In der Charité sitzt die Pflegeleitung seit 2003 nicht mehr im  Klinikumsvorstand - anders als in den meisten anderen Unikliniken. "Pflegende und Pflegeleitungen werden so von der unternehmerischen Mitverantwortung wirksam entfremdet", moniert der VPU.

Absage an Einhäupls "Kommunikationsmanager"
Einen von Charité-Chef Karl-Max Einhäupl ins Spiel gebrachten Kommunikationsmanager lehnt der Verband ab. Der werde im besten Fall das Symptom kurieren, vor allem aber den Leitungskräften ihre Führungsaufgabe - "Kommunikation nach oben und unten" - abnehmen. "Die Charité braucht mehr, nicht weniger Einbindung der jetzt schon zahlreichen Managementebenen", fordert der VPU.

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