
Die Gewerkschaft Verdi hatte dazu aufgerufen. Die Notfallversorgung sei während der Aktion aber gesichert, sagten Verdi-Sprecher. Ärzte beteiligten sich nicht am Ausstand. Zum Warnstreik aufgerufen seien vor allem Pflege-Beschäftigte, aber auch anderen Klinik-Mitarbeiter wie Physiotherapeuten und Techniker.
In Frankfurt wurde eine Streikbeteiligung von 200 Mitstreitern im Tagesverlauf erwartet, in Gießen 350 und in Marburg 200. Der Warnstreik soll am Mittwoch nach der Spätschicht enden. „Wenn wir aber kein Angebot bekommen, machen wir absehbar weiter“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Rehm. Er sagte zum Anlass der Warnstreiks: „Unterbesetzung belastet die Beschäftigten.“ Darunter litten auch die Patienten. Verdi fordert deshalb verbindliche Personal-Mindeststandards für alle Bereiche.
Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske forderte die Politik auf, nicht länger tatenlos zuzuschauen, sondern zu handeln. Dass die Beschäftigten Tarifverträge mit den Arbeitgebern erkämpfen, sei nur ein Schritt zur Verbesserung. Unabhängig davon müsse die Politik ihre Verantwortung für eine generelle Regelung übernehmen. Alle Parteien hätten vor der Wahl versprochen, dass sie das Thema Pflege anpacken wollten. „Wir brauchen gesetzliche Lösungen gegen den Personalmangel. Sonst droht ein Kollaps in der Pflege,“ sagte Bsirske. Der Personalnotstand der Kliniken dürfe nicht länger auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Bundesweit fehlen nach einer Verdi-Erhebung 162 000 Stellen in Krankenhäusern, allein 70 000 Stellen für Pflegefachkräfte.
Am Mittwoch wird es erstmals einen Streik in einer katholischen Klinik geben: Die Beschäftigten des Marienkrankenhauses in Ottweiler (Saarland) werden die Arbeit niederlegen. Auch ihr Ziel: Entlastung. Die Klinikleitung reagierte auf den Streikaufruf mit Einschüchterung, sie drohte den Beschäftigten mit Konsequenzen, sollten diese sich am Streik beteiligen, so Verdi.





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