Trotz geringer staatlicher Förderung innovativer Projekte sehen die Krankenkassen Entwicklungspotenziale bei der Integrierten Versorgung sowie weiterer Selektivversorgungsformen. Dies ist das Hauptergebnis des Krankenkassen-Befragungsprojektes "Monitoring-IV", das die DGIV in Kooperation mit dem Bundesverband Managed Care (BMC) in Auftrag gegeben hat. Damit zieht die Studie ein optimistischeres Fazit als der Sachverständigenrat Gesundheit (SVR), der bezüglich der besonderen Versorgungsformen einschließlich der Integrierten Versorgung kein signifikantes Wachstum in Aussicht gestellt hat. "Die Kassen haben in den vergangenen Jahren eine beachtliche Zahl interessanter Projekte entwickelt, von denen nicht wenige bereits langjährig fortgeführt werden", erklärt Stefan G. Spitzer, Vorstandsvorsitzender der DGIV. Auch Volker Amelung, Chef des BMC unterstrich: "Wir haben immer gewusst, dass Integrierte Versorgung besser ist als ihr Ruf. Endlich haben wir valide Daten hierzu."
Monitoring IV-Studie:Ergebnisse im Überblick
Klickshow:Bundeskongress: Vernetzung im Fokus
Die Ergebnisse basieren auf den Daten der zweiten Erhebungsrunde des Projekts "Monitoring-IV". Durchgeführt und ausgewertet wurde die Erhebung vom Competence Center E-Commerce (CCEC) der Freien Universität Berlin unter Leitung von Martin Gersch. Mit der zweiten Erhebungsrunde der Studie wurde die im Jahre 2009/2010 durchgeführte erste Erhebungsrunde fortgesetzt. Der Befragungsbogen wurde dabei modifiziert und erweitert, um eine stärkere Fokussierung auf die Vormarktphase der Umsetzung von Projekten zu gewährleisten. "Im Vergleich zur ersten Erhebungsrunde fallen die Einschätzungen zur Bedeutung der besonderen Versorgungsformen unter den Kassen deutlich differenzierter aus. Es ist eine zunehmende Polarisierung zu beobachten. Neben einer neuen Kategorie von Skeptikern ist gleichzeitig ein starker Zuwachs an Optimismus zu verzeichnen, der mit einer positiven Beurteilung der neuen Versorgungsformen verbunden ist", schreibt die DGIV.
Polarisierende Ansichten bei den Kassen
Der Verband unterscheidet auf Basis der Studie zwischen drei Gruppen von Krankenkassen: Erstens solche, die stabil seit 2004 an eine hohe Bedeutung der besonderen Versorgungsformen als strategisches Instrument glauben („stabile Optimisten”). Zweitens Kassen, deren Bedeutungszuschreibung anfänglich verhalten war und jetzt wächst („wachsende Fans”). Und schließlich Kostenträger, bei denen dies anders herum anfänglich sehr stark war und nun geringer wird („wachsende Skeptiker”). Zwischen diesen Entwicklungstypen variieren sowohl die Erwartungsbreite, die strategischen Einschätzungen und auch die wahrgenommen Hürden der Umsetzung von Projekten mit besonderen Versorgungsformen signifikant.


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen