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CDU-VorstoßMehr Anreize für Reha-Leistungen

Die CDU will Reha-Maßnahmen für Senioren deutlich ausweiten und dafür die Finanzierung durch die Pflegekasse und die Krankenkassen neu organisieren. Künftig sollen die Krankenkassen für die medizinische Betreuung von Pflegefällen zahlen, während die Pflegekasse für die Reha aufkommt. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen noch intern gehaltenen Beschluss des Bundesfachausschusses Gesundheit und Pflege.

Pflegeexperten betonen immer wieder die Bedeutung frühzeitiger Reha-Maßnahmen. "Reha kann Pflegebedürftigkeit verhindern", sagte beispielsweise Gesundheitsminister Hermann Gröhe erst diese Woche auf dem Gesundheitskongress des Westens. So werden Senioren unter Umständen erst gar kein Fall für ein Pflegeheim, und bei bereits Pflegebedürftigen können die Maßnahmen dafür sorgen, dass sich der Zustand nicht verschlimmert. Derzeit allerdings hätten die Krankenkassen wenig Interesse daran, kritisieren die CDU-Experten. Statt die Kosten für eine Reha zu finanzieren, schickten sie die Patienten lieber in die Pflege, die die Kassen bislang nicht finanzieren müssen, heißt es in dem SZ-Bericht.

Deshalb plane der CDU-Fachausschuss, die Finanzierung zu tauschen. So wollen die Fachleute in beiden Versicherungssystemen Anreize schaffen, die die Bereitschaft zu Reha-Leistungen erhöhen. Demnach sollen die Pflegekassen künftig die Reha-Leistungen finanzieren und die Krankenkassen im Gegenzug die medizinische Behandlungspflege erstatten. Darunter fallen medizinische Behandlungen für Pflegebedürftige, die zwar ein Arzt verschreibt, für die bislang aber die Pflegekassen zahlen.

Pflegebedürftigkeit verhindern
Die Kosten für diese Behandlungspflege liegen laut SZ bei rund zwei Milliarden Euro. Bei Einführung der Pflegeversicherung sei dieser Posten unter anderem deshalb bei den Pflegekassen gelandet, um Mehrausgaben bei den Krankenkassen zu vermeiden.

Der Vorsitzende des CDU-Fachausschusses, Jens Spahn, sagte der Zeitung, es sei "ein Unding, dass es selbst nach jahrelangen Debatten immer noch zu wenige geriatrische Reha-Maßnahmen gibt". Dabei könnten diese Leistungen die Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich verhindern. Derzeit gibt es dem Bericht zufolge rund 2,6 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland, im Jahr 2030 würden es etwa 3,4 Millionen sein.

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