"Es kommt auf die konkrete Ausgestaltung an", sagte einer der beiden leitenden Sprecher des Arbeitskreises, Martin Schulze, der Nachrichtenagentur dpa. "Wenn sich der neue Dienst in Organisation und Ausgestaltung eng am FSJ orientiert, können wir dem zustimmen." Der Bundesarbeitskreis ist der Zusammenschluss der freien Trägerverbände für das Freiwillige Soziale Jahr.
Positiv sieht Schulze die Öffnung des Dienstes für ältere Menschen. Allerdings glaube er nicht, dass 20 Prozent der Plätze an Rentner gehen würden, wie dies Familienministerin Kristina Schröder (CDU) erwartet. Der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU, Otto Wulff, appellierte unterdessen an die Träger sozialer Einrichtungen, entsprechende Angebote für ältere Menschen zu entwickeln.
"Viele Senioren sind rüstig und wollen sich für die Gemeinschaft einbringen", sagte Wulff am Sonntag in Berlin. Er sehe dafür vielfältige praktische Möglichkeiten. "Sei es als Betreuer von Kindern in Heimen und Krankenhäusern, zum Beispiel als Erzähler von Märchen. Sei es als Gesprächspartner von älteren und behinderten oder kranken Menschen, mit denen man gemeinsame Erinnerungen austauschen könnte."
Schulze legte großen Wert darauf, dass der neue Dienst das FSJ nicht verdrängt. "Es darf keinen Zwei-Klassen-Freiwilligendienst geben. Entlohnungen und sonstige Kosten müssen bei beiden relativ gleich sein." Dazu trage auch bei, dass die Verbände, die das neue Instrument nutzen wollten, nur so viele Freiwillige zugewiesen bekämen, wie sie FSJ-Stellen vorhalten. "Das muss konsequent durchgehalten werden, damit es nicht zu einer Verdrängung kommt. In drei bis vier Jahren müssen wir dann noch einmal sehen, ob wir wirklich zwei Dienste brauchen", sagte Schulze.
Bei verschiedenen Punkten gebe es noch Klärungsbedarf, sagte Schulze. Wichtig sei etwa, dass das Trägerprinzip angewandt werde: "Das bedeutet, dass nicht allein die jeweilige Arbeitsstelle für den Freiwilligen verantwortlich ist. Es sollte eine dritte Instanz geben, die Bildungsarbeit macht und dafür sorgt, dass Freiwillige adäquat und arbeitsmarktneutral eingesetzt werden." Eine solche Instanz seien die FSJ-Trägerverbände, denen eine zentrale Rolle beim neuen Dienst zukommen solle.


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