
Mit dem Abstimmungsergebnis sind auch die insgesamt elf Wochen dauernden Streiks endgültig vorbei. Das mit den Klinikvorständen am 18. Juli nach langem Streit ausgehandelte Eckpunktepapier wird nun Grundlage für den neuen Entlastungstarifvertrag, der am 1. Januar 2023 in Kraft treten soll.
Vereinbart wurden bessere Personalschlüssel in patientennahen Berufsgruppen (Pflege), schichtgenaue Belastungsmessungen sowie ein Ausgleich bei Vergütung und Freizeit, falls der neue Personalschlüssel unterschritten wird. Auch für Auszubildende und Klinikbereiche wie IT und Service wurden bessere Arbeitsbedingungen ausgehandelt.
In der Einigung war eine Erklärungsfrist für die Annahme durch die Tarifparteien bis zum 5. August vereinbart worden. Nun können nach Verdi-Angaben die Verhandlungen zum genauen Vertragstext aufgenommen werden. „Das Ergebnis spiegelt die Stimmung der Streikenden wider, die in vielen Bereichen durch ihre langen Streiks gute Ergebnisse für Entlastung in den Krankenhäusern durchsetzen konnten“, sagte Verdi-Sekretär Jan von Hagen. Dass elf Wochen Streik notwendig gewesen seien, habe für großen Unmut gesorgt.
Derweil sorgt der „Tarifvertrag Entlastung“ auch für kritische Stimmen. Die Caritas Nordrhein-Westfalen etwa kritisiert, er führe zu einem „Fachkräfte-Kannibalismus“ unter den Kliniken. Und der Vorstandsvorsitzende der Uniklinik Essen, Prof. Dr. Jochen A. Werner, befürchtet mit Blick auf die jetzt besseren Personalschlüssel an den Unikliniken ebenfalls einen „Verdrängungswettbewerb“.





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