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Schwindel mit Botox und SilikonFalscher Arzt wandert hinter Gitter

Ein falscher Schönheitschirurg ist in Regensburg wegen gefährlicher Körperverletzung und Betrugs zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Regensburg sprach den 31-Jährigen zudem des Missbrauchs von Titeln schuldig.

Zwischen 2012 und 2014 hatte der Mann mehr als 50 Männern und Frauen Botox und Silikon gespritzt, obwohl er kein Arzt ist. Mit gefälschten Dokumenten und Urkunden hatte er sich zuvor einen angeblichen medizinischen Werdegang zugelegt und im Internet mit "Behandlungserfolgen" geworben. Erste Patientin war eine Sängerin aus Hannover. Die angeblich erfolgreiche Behandlung sprach sich dann schnell in sozialen Netzwerken herum, die Kunden standen fortan Schlange. Lange Zeit fragte niemand genauer nach, obwohl viele Geschädigte nach den Eingriffen über schmerzhafte Schwellungen und Taubheitsgefühle klagten. Erst eine besorgte Mutter aus Österreich ließ den Schwindel schließlich auffliegen, weil ihr Zweifel an der Echtheit der Arztzulassung kamen und sie die Behörden einschaltete. Bis dahin soll der falsche Schönheitschirurg bereits mehrere Zehntausend Euro mit den Operationen verdient und in bar kassiert haben.

Das vergleichsweise milde Urteil verdankt der 31-Jährige vor allem seinem umfangreichen Geständnis. Der Ertappte selbst hatte vor Gericht gesagt, er sei froh, aufgeflogen zu sein.

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