Europas größter Versicherer Allianz hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient und will die Dividende kräftig aufstocken. Sie soll um fast 10 Prozent auf 4,50 Euro pro Aktie steigen. "Wir sind hochprofitabel und finanziell gestärkt aus den Krisenjahren 2008 und 2009 hervorgegangen", sagte Konzernchef Michael Diekmann am Donnerstag in München.
Trotz hoher Katastrophenschäden stieg der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 5,05 Milliarden Euro. Besonders stark legte die Allianz im Geschäft mit Investmentfonds und anderen Anlageprodukten zu.
Der Umsatz erhöhte sich um mehr als 9 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 106,5 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis legte die Allianz, angetrieben von günstigen Wechselkursen und einem Bilanzierungseffekt im US-Geschäft, um 17 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zu und übertraf damit ihre Ziele.
Beim Überschuss ist die Allianz jedoch noch weit entfernt vom Rekordniveau früherer Jahre. Vor Ausbruch der Finanzkrise hatte der Konzern im Jahr 2007 fast 8 Milliarden Euro verdient.
Im vergangenen Jahr legte die Allianz in allen Sparten zu. So stieg das operative Ergebnis in der wichtigsten Sparte Schaden-Unfallversicherung um fast 6 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Dabei stiegen die Belastungen aus Naturkatastrophen um nahezu das Dreifache auf 1,3 Milliarden Euro. Vor allem das Erdbeben in Chile und die Fluten in Osteuropa drückten auf den Gewinn.
Die für das Versicherungsgeschäft wichtige Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 97,4 Prozent im Vorjahr auf 97,2 Prozent. Die Quote bezeichnet das Verhältnis von Schadenaufwendungen und Kosten zu den Beitragseinnahmen. Je weiter sie unter 100 Prozent liegt, desto profitabler arbeiten die Unternehmen im Versicherungsgeschäft.
In der Lebens- und Krankenversicherung profitierte die Allianz von einer gewachsenen Nachfrage nach Lebensversicherungsverträgen und der Erholung an den Finanzmärkten. Die Prämieneinnahmen wuchsen um 12,5 auf 57 Milliarden Euro, der operative Gewinn kletterte dank gesenkter Kosten um gut sieben Prozent auf 2,9 Milliarden Euro.
Im Geschäft mit Investmentfonds und anderen Anlageprodukten legten die für Kunden verwalteten Anlagen um ein Viertel auf 1,2 Billionen Euro zu. Mit dem Anlagevolumen wuchsen auch der Provisionsüberschuss und das Ergebnis. Der operative Gewinn der Sparte legte um fast die Hälfte auf 2,1 Milliarden Euro zu.


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