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BiotechnologieAmgen will Übernahme von Micromet zügig abschließen

Der weltgrößte Biotech-Konzern Amgen will die Übernahme des kleineren Konkurrenten Micromet zügig unter Dach und Fach bringen.

"Bis Ende des ersten Quartals wollen wir den Kauf abgeschlossen haben", sagte Carsten Thiel, Vice President von Amgen für Europa und Australien der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag. Amgen will außerhalb des Heimatmarktes USA wachsen und sich in Europa und den Schwellenländern verstärken.

Amgen bietet 11 US-Dollar je Aktie in bar oder insgesamt rund 1,16 Milliarden Dollar für den Krebsspezialisten. "Das ist ein fairer und attraktiver Preis", warb Thiel für die Offerte. Die Amgen-Offerte bietet in etwa das 31-fache des Micromet-Umsatzes. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen hätten der Übernahme bereits zugestimmt.

Die in Rockville im US-Bundesstaat Maryland ansässige Micromet hat Wurzeln in Deutschland. Das Unternehmen wurde vor 19 Jahren hierzulande gegründet und betreibt ein Forschungszentrum in Martinsried bei München. "Der Standort in Martinsried ist uns wichtig, und wir wollen ihn erhalten", sagte Thiel. Micromet beschäftigt in den USA 40 und in Martinsried circa 200 Mitarbeiter. Amgen ist seit 1989 in Deutschland vertreten und beschäftigt hier rund 370 Mitarbeiter. Der Konzern legt nach Börsenschluss in den USA am Donnerstag seine Zahlen für 2011 vor.

Durch die Übernahme sichert sich der Biotechriese Zugriff auf den in der Entwicklung befindlichen Antikörper Blinatumomab, der sich derzeit in Phase 2 der klinischen Entwicklung für eine akute Form von Blutkrebs befindet. Zudem wird er zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) untersucht. Für Aussagen zum möglichen Umsatzpotenzial des Antikörpers sei es zu früh, sagte Thiel. Medikamente müssen bis zur Zulassung drei klinische Studienphasen am Menschen erfolgreich durchlaufen.

Micromet-Aktien reagierten mit einem kräftigen Kurssprung und legten im frühen Handel in den USA fast ein Drittel auf 10,94 US-Dollar zu. Amgen-Aktien gaben zuletzt 1 Prozent auf 68,53 Dollar nach, nachdem die Aktie in den letzten zwölf Monaten rund 21 Prozent gewonnen hat. An der Börse wird der Biotech-Pionier mit rund 61 Milliarden US-Dollar bewertet.

Micromet arbeitet neben Amgen mit einer Reihe von Pharma- und Biotechunternehmen zusammen wie Bayer , Boehringer Ingelheim, Merck KGaA , Nycomed und Sanofi .

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